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Wer sich für alte Walliserdeutsche Wörter interessiert, findet im: "Kleines Walliser Wörterbuch. Gebäude." viele mit Bildern oder Grafiken belegte Erklärungen aus dem Alltag, den Gebäuden und der Landwirtschaft.

Suchtipp: spiele immer die ganze Vokalpalette: a,e,i,o,u durch!

Räbi, N. n.; schmächtiges, magers Tier (Kuh, Geiss, Schaf) [Id. vgl. Räbel, 4/23, 2c; IA, II/1979, 42]

Rabler, N. m; Rechen, Schaber

Räbwäärch, N. n.; Rebwerk, die Arbeit in den Reben [Id. 16/1245]

Rächo, N. m; Rechen, Schaber [Id. 6/109], Iisurächo, Eisenrechen, Holzrächo, Holzrechen Hewwrächo, Heurechen... [Id. 6/111]

rächnu, -not, V. tr.; 1. rechnen [Id. 6/116]; 2. zusammenrechen, ds Heww zämurächnu, das Heu zusammen rechen [Id.6/112]

Raafa, N. f.; weisse Rübe, Runkelrübe [Id. 6/13]

Rafböüm, N. m; Pfette, Fusspfette

Räff, N. n; Rückentraggestell, streitsüchtige Frau

Rafo, N. m; Dachsparre [Id. 6/634]

Rag, N. n.; gemeine Bartflechte [vgl. Id. 6/715]

rääggu, V. intr.; knarren (neue Schuhe) [Id. 6/769]; riitschge (Goms); rääggu (Leuk) vgl. Synonyma

Raggletta, N. f.; eine Vielzahl, gewimmel von Personen, wirrer Haufen; d Furini in Eischtu heint an Raggletta Botsche kcha, die Familie Furrer in Eisten hatte viele Buben [Id. 6/721]

Ragglettchees, N. m; Raclettekäse, Schmelz-, Bratkäse

raglu, V. intr.; wimmeln; daa hets va Güege nummu a soo graglot, da hat es von Käfern (z.B. Asseln) nur so gewimmelt [Id. 6/720]

Räguroor, N. n; Regenrohr

Rad, N. n; Rad

Radchranz, N. m; Radkranz

Radschüüfla, N. f; Radschaufel

Räckkolter, N. m.; Wachholder [Id. 2/1188]

Ragleta, N. f.; Menge, Vielzahl, an Ragleta Jungini, eine Menge Kinder [Id. 6/721]

Rälla, N. f.; 1. Lärminstrument mit dem am Karfreitag statt der Glocken zum Gottesdienst gerufen wird; 2. schwatzhafte Frau, Schwätzerin, Klatschbase [Id. 6/864Tafle, N. f.; Karfreitagsratsche [Id. 12/499,2e], vgl. Tafle (Goms); Rätschä (Saas); Rätscha, Rälla (Ausserberg), Rääre (Lötschen), Rille (Leuk), vgl. Synonyma

rällu, V. intr.; zuviel schwatzen, tratschen, plaudern [Id. 6/864]

ramisierru, V. tr. zusammenraffen [Id. 6/895] vom fr. ramasser, zämuramisierru, eine Art Tautologie zusammenzusammenraffen, wer besonders gierig zusammenrafft

Rämschfädra, -e, N. f.; Löwenzahn, [Id. 1/678],  Düngerwiesen vgl. Schwiimeije Goms, Saas, Zermatt), Rämschfädre (Ausserberg); Schwiinbluemn (Lötschen) Rämschfädre (Leuk), Sprachatlas; vgl. Synonyma

Ränggleta, N. f.;  Rummel, Gedränge [Gr. 159]

rängglu, V. intr.; stossen, drängen [Gr. 159]

Rand, N. 1. m.; Rand, Begrenzung; 2. n.; Abgrund [Id. 6/1022]

ds Rangsch sii = an der Reihe sein, wörtlich den Rang einhalten [Id. 6/1054]

Rankufries, N. n; Rankenfries

Ränne, N. f.; Trog, grosser Waschtrog, Waschkännel mit durchfliessendem Wasser [Id. 4/960]

Ranzo, N. m.; Bauch, Ranzen, Schmerbauch [Id. 6/1161]

ränzu, V. tr. hin und her zerren, mit dem Brecheisen etwas auseinandertrennen [Id. 6/1160]

rääre, V. intr.; schreiend, langgezogen meckern; schreckli, wie di Geiss rääret, schrecklich, wie die Ziege brüllt [Id. 4/1223]

räsol, Adj.; locker, sandig bei Böden [AI, II/1983, 39] Gegenteil ist maag = fett

Raat, N. m; Rat [Id. 1/249; Gr 15]

Ratta, N. f.; Ratte [Id. 6/1628]

Ratto, N. m,; Samenkörner des Klatschmohns (papaver rhoeas) [IA, 1976, 36]

raatsch, Adv. wert, tüchtig sein; äss ist nit vill raatsch, er ist nicht viel wert. [Id. 6/1561]

raatschig, Adv. brauchbar, gut im Stande [Id. 6/1621]

Rätscha, N. f.;  auch Täggi im Lötschental; 1. Holzrassel,  Ratsche, mit der in der vom Karfreitag bis Karsamstag, wenn die Glocken der katholischen Kirchen schweigen, die Gläubigen zum Gottesdienst gerufen werden, wir immer häufiger auch an der Fasnacht als Lärminstrument verwendet,; 2. geschwätzige Frau [Id. 6/1862] vgl. Tafle, N. f.; Karfreitagsratsche [Id. 12/499,2e], vgl. Tafle (Goms); Rätschä (Saas); Rätscha, Rälla (Ausserberg), Rääre (Lötschen), Rille (Leuk), vgl. Synonyma

rätschu, V. intr.; zuviel schwatzen, plaudern, tratschen [Id. 6/1847,5]

Rätschetta, N. f.;  Plauderei

Raatshiischi, N: n; Ratshaus, Gemeindehaus

Raatshüss, N. n; Ratshaus, Gemeindehaus

Raatsstuba, N. f; Ratsstube

Ratto, N. m.; Samenkörner des Klatschmohns (Papaver rhoeas) [IA II/1976, 36]

rawwu, V. intr. von Katzen, miauen, bes. heftig, zornig, oder kläglich, bettelnd, tw. nur vom Schreien zur Brunstzeit; auch von Füchsen [Id. 6/1872] vgl. auch räwwju

reeck, Adj.; bitter [Id. 6/91]

recku, V. tr. reichen, bim Müüru tüet der Handlanger di Steine recku, beim Mauern reicht der Handlanger die Ziegel [vgl. reichu Id. 4/138; IA, II/1976, 37]

resch, Adj.; resche, rösch, flink, hurtig, gesund, är ischt wider resche, er ist wieder lebhaft, gesund  [Id. 6/1465]

reschpo(n)saabil; Adj. verantwortilich, vgl.  frz. responsable

Reeschti, N. m; Giebelwand, Balkenriss

Reetrich, N. m; Rübe, Runkelrübe, Mangold [Id. 6/1630]

reichu, V. tr.; 1. reichen; 2. holen [Id. 6/138]

reid, Adj.; starr, steif (vor Kälte oder Alter) [Id. 6/588]

Reidi, N. f.; 1. Reiden, der Labmagen bei der Kuh [Id. 6/588]; 2. Steife, Starre (vor Kälte)

Reiffina, N. f.; Schafgarbe [AI, II/1984]

Reija, N. f.; Reihe, meist im Zusammenhang mit naader Reiju naa, der Reihe nach, in der Abfolge, uff d Reija bringu, auf die Reihe bringen [Id. 6/4]

Reini, N. f.; Nachgeburt [Rübel, S. 32, Id. 6/991]; Synonyma: Goms: Richti; Saas: Schlichti; Zermatt: Schlichti; Ausserberg: Schlichti, Reini; Lötschen: Reini; Leuk: Reini; Sprachatlas

Reischtiisu, N. n; Hebel-, Reisseisen [Id. 1/544]

reisu, V. intr. reisen [Id. 6/1303] vgl. areisu, abreisu, verreisu

Reiti, N. m; Käse- oder Brotleiter

Remiis, N. n.; Remise, Einstellraum, Schuppen [Id. 6/900] vom franz. remise

reeru, V. intr. langgezones Meckern der Ziegen; röhren: Synonyma: Goms, rääre; Saas, bäägge; Zermatt: bäägge; Ausserberg, reerru; Lötschen: bäägge; Leuk, beginu; Hirschgebrüll [Id. 6/1242]

resch, Adj. resch, gesund, munter , lebhaft [Gr. 121]

Reschol, N. m.; Gerät zum Herausnehmen der Kohle im Backofen mit langem Stiel und vorne einem Querbrett [IA II/1976, 37]

Reeschti, N. f.; Flurname: Resti = Ruhestätte; Ort, wo man gewöhnlich ausruht,Ruhe, Ruhestätt [(639/127); Id. 6/1503]

reetz, Adj.; 1. scharf, as reetzus Messer, ein scharfes Messer; 2. räss, an reetze Chees, ein rässer Käse [Id. 4/1269] vgl. auch räätz

Reetzi, N. f.; die Schärfe beim Beil oder Messer [Id. 6/1280]

riibis und stiibis, Redensart, vollständig, restlos; är het di Palänta riibis und stiibis ggässu, er hat die Polenta vollständig gegessen [Gr. 162]

riibu, V. tr.; reiben [Id. 6/53]

Rieja, N. f; Flachbrot, Sonntagsbrot, meistens aus Feinmehl (Pittilmäll), in Simplon Dorf mit Biestmilch gebacken [Id. 6/797]  1. flaches, scheibenförmiges Backwerk, auf der Oberfläche oft mit dem Messer in Vierecke geteilt; ein solches, etwa zolldickes, stark ausgebackenes Brot aus rauhem Mehl, das in nicht gar grosser Menge im Frühling hergestellt und mit Vorliebe auf die Alp mitgenommen wird, da es weniger schimmelt als Brot von gewöhnlicher Form 2. flaches, scheibenförmiges Backwerk, auf der Oberfläche oft mit dem Messer in Vierecke geteilt; ein süsses Backwerk von der angegebenen Form, aus weissem oder Roggenmehl mit Gewürz, Butter, Rahm hergestellt; Rezept aus Törbel: 500 g Weissmehl, 10 g Salz, 20 gHefe, 8.5 dl Milch, 80g  Zucker, 80g  Butter (eingesotten); mit Eigelb bestreichen und Salz und Wasser. Bei 220 Grad 20 Min. backen. vgl. auch Mutzbroot

Riemo, -e, N. m.  Riemen,; Redensart: am Riemo = an einem Stück, an einem Riemen [Id. 6/904]

Riepa, N. f.; das knorpelige Endes des Kuhschwanzes [Id. 6/86]

rierru, V. tr.; 1. rühren, umrühren; 2. werfen, fortwerfen [Id. 6/1248]

Rieta, N. f; Käse- oder Brotleiter

renowierru, V. tr.; renovieren, flicken, ausbauen

Reschscholl, N. n.; Kohlenschieber zum Herausnehmen der Kohle beim Backofen [IA, II/1976, 37]

riblu, V. tr. fein zerreiben, pulverisieren [Id. 6/52]

Richtchessi, N. n; Aufrahmgefäss, Bottich, vgl. Gepsa [Id. 2/393] aus Blech = Zinilla; vgl. Gespilti, Gepseta, vgl. Ziina (Zermatt); Passija (Ausserberg); Richtchessi (Lötschen); Sprachatlas; Liste der Synonyma

Richter, N. m.; 1. Richter [Id. 6/445 A]; 2. Richter, der etwas richtet, z.B. bei der Artillerie [Id. 6/445 A]; 3. Sieb, Milchsieb [Id. 6/445 B]; vgl. Synonyma: Richter (Goms); Sib (Saas); Folle (Zermatt); Folla (Ausserberg); Folle (Lötschen); Richter, Passoar (Leuk), Sprachatlas

Richti, N. f.; Nachgeburt [Rübel, S. 32, Id. 6/462]; Synonyma: Goms: Richti; Saas: Schlichti; Zermatt: Schlichti; Ausserberg: Schlichti, Reini; Lötschen: Reini; Leuk: Reini; Sprachatlas

ricku, V. intr.: vorwärts kommen; hiitu sii wer mit der Arbeit flott garrickt; heute sind wir mit der Arbeit schön vorwärts gekommen [F.I.]

Ried, N. n.; 1. Bezeichnung verschiedener Riepflanzen; 2. Rodung; Flurname: Rodung; es sind sprachlich drei Rodungswellen zu erkennen: Rüti, Ried und Schwendi. Rüti umfasst vor allem den Talboden (700 m) und übersteigt die Höhenkurve von 1200 nicht; zeitlich (11./12. Jh.) und geographisch scheint diese Welle von Ried abgelöst und teilweise überlagert worden zu sein; geographisch deckt sie sich mit Rüti,steigt aber bis zur Höhenkurve von 1600 m: Ried, Rüti, Schwendi [(644/129) Id. 6/1729; Zi 44/149]

Riiffo, N. m.; Rauhreif, zusätzlich gibt es noch Jicht: kommt vor allem im Goms vor, sonst gibt es auch den Ausdruck Gniff [Id. 6/663; IA, I/1983, 36]; Sprachatlas Synonyma vgl. : Goms, Gniff; Saas, Riss; Zermatt, Riis; Ausserberg, Riiffo; Lötschen, Riiffe; Leuk: Gniff, Riffoo

Rigifägi, N. n.; freier Zug zwischen zwei Mühlen beim Mühlespie; vgl. Figifägi. [Id. 1/688]

Rigg, N. m; Rücken, ... an breite Rigg ha, einen breiten Rücken haben (viel vertragen, viel Geduld haben; SV, Sprichwort, IVX), [Id. 6/778]N

Riggchoorb, N. m; Rückentragkorb vgl. Tschifra im Lötschental

Rigil, N. m; 1. Riegel,Verschluss; 2. Fachwerk [Id. 6/748]

Rigilbuww, N. m; Riegelbau

Rigiltiri, N. f; Tür mit Riegel verschliessbar

riggupräntsch, Adj. Kindertragart, Kind sitzt auf dem Rücken, die Beine hange vorne runter, an denen es festgehalten wird [Id. 5/760]

riggupräntsch nä, V. tr. Kindertragart, Kind sitzt auf dem Rücken, die Beine hange vorne runter, an denen es festgehalten wird [Id. 5/760; Sprachatlas]; Rossji riite (Goms), ggaagisch träge (Saas); Achsle riite (Zermatt); volgilpräntsch träägu (Ausserberg, Lötschen, LeuK), vgl. Synonyma

Rilla, N. f.; 1. Lärminstrument mit dem am Karfreitag statt der Glocken zum Gottesdienst gerufen wird; [Id. 6/867Tafle, N. f.; Karfreitagsratsche [Id. 12/499,2e], vgl. Tafle (Goms); Rätschä (Saas); Rätscha, Rälla (Ausserberg), Rääre (Lötschen), Rille (Leuk), vgl. Synonyma

Rillufries, N. n; Rillenfries

Riigol, N. n; Ablauf, Ablaufrinne, Gosse

riggupräntsch, Adj. wie man jemanden trägt, ein Kind auf dem Rücken [Id. 5/760] vgl. vogilpräntsch

Riija, N, f.; 1. Schmerzen, [Id. 6/796] d Riija ha;  Misstimmun, übler Laune sein [Gr. WB. 9. 4. 2021, S. 13]

riitschgu, V. intr. knarren (neue Schuhe) [Id. 6/1842]; riitschge (Goms); rääggu (Leuk) vgl. Synonyma

rimmju, V. intr. andauernd kauen, essen, wenn es nicht schmeckt; was rimmjoscht de soo, schmeckts der nit? was kaust du den so andauernd am gleichen Stück, schmeckt es dir nicht? [F.I.!]

Rint, N. n.; Rind [Id. 6/1026]

Rinderli, N. n; Dim. Rind, junges Rind [Id. 6/1026]

rindrig, Adj.; brünstig [Id. 6/1035]

Rinderalpa, N. f; Rinderalpe

Ring, N. m; Ring, Bindebalkenkranz

ringgu, V. tr.; beringen

ringgillu, V. intr. drehen, wenden, schütteln z.B. an einem Türschloss schütteln, äss het an Schutz am Tiri gringgilot, bis schi het offundi kcha, er/sie hat eine Weile an der Türer geschüttelt, gedreht, geweckt, bis es sie öffnen konnte [Id. 6/1128]

rinnu, rinnu, grinnot, V. intr.; 1. rinnen, fliessen, ds Wasser rinnt der d Müüra ambri, das Wasser fliesst der Mauer entlang; 2. leck sein, dii Butilla rinnt, das Trinkgefäss ist leck [Id. 6/999]

Rinnufries, N. n; Rinnenfries

Ripp, N. n.; im Ackerbau Erdrippe, die zwischen zwei Furchen entsteht [IA II/1976, 35; Id. 6/1192]

Rippi, N. n.; Rippe [Id. 6/1192]

Ripputiri, N. f; Gittertüre, Gatter [Id. 13/1400]

riitig, Adj.; brünstig [Id. 6/1708], uriewig (Goms) vgl. Liste der Synonyma

Riischa, N. f.; Rutschgebiet; Flurname: Rutschgebiet; meist ein steiler enger Graben oder ein steiles Errosionsgebiet in dem ständig durch Steinschlag

oder Erdrutsch die Erde in Bewegung bleibt: Wiissi Riischa; Rischi ist ein steiniger Errosionskegel, Steinhaufen. [(639/123) Id . 6 /1821; Zi 44]

Rischi, N. f.; 1. Erdrutsch, Geröllhalde; 2. Schutzbalken [Id. 6/1821]

Rischeuli, N. n.; vgl. Chräpfji, Fasnachtsgebäck, Karpfengebäck

Risch(lu)loch, N. n; Einwurf, Heueinwurfloch

Rischle, N. f; Einwurf, Heueinwurfloch

Rischt, N. n.; 1. Rist, Fussgelenk, Fussrücken; 2. Kreuz, Widerrist beim Rindvieh [Id. 6/1511]

Rischtloch, N. n; Einwurf, Heueinwurfloch

Riisblii, N. n.; Bleistift [Id. 5/2]

risinierru, V. intr.; reklamieren, schimpfen von räsonieren [Id. 6/1285]

Rispi, N. n; Garbenbühne

Riss, Riis, N. m.; Rauhreif, zusätzlich gibt es noch Jicht: kommt vor allem im Goms vor, sonst gibt es auch den Ausdruck Gniff [Id. Ris IV, 6/1335; IA, I/1983, 36]; Sprachatlas Synonyma vgl. : Goms, Gniff; Saas, Riss; Zermatt, Riis; Ausserberg, Riiffo; Lötschen, Riiffe; Leuk: Gniff, Riffo

riissu, V. tr.; reissen [Id. 6/1335]

Rittilgstell, N. n; Rüttelgestell (Mühle)

Rittilschüe, N. m; Rüttelschuh (Mühle)

Rittilstäcko, N. m; Dosierstock, Rüttelstock (Mühle)

Rittilstüel, N.  m; Rüttelstuhl (Mühle)

Rittra, N. f.; Gläcksack (Grengiols)

riitschgu, V. intr. knirschen, knarren [Id. 6/1938]

riitu, V. tr.; 1. reiten; 2. begatten [Id. 6/1664]

riwwu, V. reuen [Id. 6/1871]

Roggubroot,  N. n; Roggenbrot, Brot aus Roggenmehl [Id. 5/981]; Roggubroot macht d Wange root; Roggenbrot macht die Wangen rot

Roggupipi, N. n.; Kornblume

Rollbett, N. n; Rollliege

rollu, V. tr.; rollen [Id. 6/875]

robu, V. tr. roben, zügeln [Id. 6/69]

ropsu, V. intr.; rülpsen; naa dum Ässu han i furchtbar miessu ropsu; nach dem Essen musste ich furchtbar rülpsen [Id. 4/1221]

Rooscht, N. m.; 1. in Butter geröstetet Mehl, z.B. Rooschtsuppa, Mehlsuppe; 2. Bratrost; 3. Giebelwand, Balkenriss [Id. 4/1520 ff.]

Rooscht, N. m; 1. Rost, Bratrost, Holzrost; 2. Mehlrost, im Fett geröstetes Mehl für Suppe (Mehlsuppe) oder mit Zucker als Mahlzeit [Id. 6/1521]

Roosuchranz, N. m.; 1. Abzählkette für das Rosenkranzgebet, Gebetsschnur; 2. Rosenkranzgebet [Id 3/839], vgl. Sprachatlas: Bättli, Rosuchranz, Noschter, Paaternoschter, Tschäppelet

Rosuchranzchapälla, N. f; Rosenkranzkapelle

Rootteella, N. f; Bergkiefer

Rossbaarma, N. f; Futterkrippe für Pferde

Rosschopfkonsola, N. f; Vordachzier, Dachbalken

Rossstall, N. m; Pferdestall

root, Adj. rot; Flurname: rot; bezeichnet einen Ort zusätzlich nach seiner Farbe, meist eisenhaltige Erde: Roote Grabo. [(633/131) Id . 6/1737]

Roote Reetrich, N. m.; Rote Randen, Rote Beete, Gärten, Gemüse

Rottubotsch, N. m; gröberer Kieselstein

Röütufries, N. n; Rautenfries

Rüüda, N. f.; Räude, Krätze [Id. 6/622]

Rüew, N. f.; Ruhe [Id. 6/1890]

Rufi, N. f.; Rüfe, Erdrutsch; Flurname: Erdrutsch; Erdschlipf, Schlammstrom, Erdrutschgebiet; bei übermässigem, unachtsammem Bewässern konnte es passieren, dass ein Teil der Wiese wegrutschte: rufinu; der Besitzer braucht in der Regel neben dem Schaden für den Spott nicht zu sorgen: Rufigrabo [(646/129); Id. 6/673; Zi 37]

Rufina, N. f.; Rüfe, Erdrutsch [Id. 6/673]

rufinu, V. im Wsdt. auch tr. bei unsachgemässem Wässern eine Rüfe verursachen [Id. 6/677]

Rumpilchammra, N. f; Rumpelkammer

rümmu, V. tr.; räumen, d Matta rümmu, die Wiese von Steinen befreien [Id. 6/917]

Rüüss, N. m.; Wassergraben, Wasserleite; beim Bewässerungssystem eine Nebenwasserleitung; Flurname: Wasserleitung; allgemein fliessendes  Wasser, Bach (vgl. Flussnamen Reuss, so werden in Walsergebieten oft

grundsätzlich Wasserläufe genannt, z.B. im Pomatt nennen die Einheimischen die Tosa d Rüss: Rüssgrabo [Id. 6/1144]

rüüssu, V. tr.; die Wasserkanäle mit dem Wässerbeil von dem einwachsenden Wasen befreien [Id. 6/1442]

rüützu, V. intr.; schnarchen [Id. 6/1934; IA, I/1976, 39]

Rutta, N, f.; einzeln wachsende Pflanze, kleines Tännchen, einzelnes Getreidebündel, [Id, 6/1802; IA, II/1976, 36]

ruttu, V. intr.; 1. schütteln, rütteln  [Id. 6/1804] 2. Getreidebau: in die Höhe wachsen [IA II/1976, 36]  vgl. dazu Rutta, N. f.; Vereinzeltes Getreidebüschel, das nach der Ernte ziemlich rasch in die Höhe schiesst

Ruscheling, N. n.; Alpenrose, wird praktisch nur im Plural verwendet: ; uff dum Simplon hets a hüffo Alpuroose, auf dem Simplon gibt es viele Alpenrosen; östlich Naters nennt man sie Jippi, westlich: Alpuroose, Jüüpi (Goms) Hienerleiber (Ausserberg), Leiber, Droosle und Ruscheling (Leuk) [Id. 4/1391; IA, I/1983, 36 vgl. Sprachatlas][Id. 6/1475, von Alp-Ruusch, vgl. Almrausch; IA, I/1983, 36] vgl. Liste der Synonyma;

Ruschtig, N. f.; Zeug, Ware, Sachen; alles, was zur Ausrüstung, Einrichtung irgend eines Betriebes gehört;  Hausrat, z. T. geringschätzig nur von demjenigen armer Leute, Habseligkeiten [Id. 6/1531]

rüüzu, V. intr.; schnarchen, äss rüüzot wie nas Fäärli, er/es schnarcht wie eine Sau [Id. 4/1448]

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