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P

Päch, N. n.; 1. Pech, Harz, Lartsche, schwarzes Schusterpech, Gummiausschwitzung von Arven, Tannen, Lärchen, wird auch zu Heilzwecken verwendet; 2. Unheil, Schaden, wie im Nhd. "Pech haben" [Id. 4/962] vgl. auch Bäch und bächu

Pächtüech, N. n.; Pechtuch, heilender Umschlag mit Pech

pächchu, V. intr.; 1. Harz schwitzen; 2. mit Pech bestreichen [Id. 4/965]

paff, Adv.; paff sii, baff, erstaunt, verblüfft sein [Id. 4/1038]

Päggleta, N. f.; wird fast nur im Pl. Pägglete, gebraucht, kleine Holzteile, Spähne, Holzabfall; [Id. 10/94]  beliebt ist der walliserdeutsche Zungenbrecher: an Tschiffreta Pägglete di Tschugglete anbritreellu, ein Kratten voll Holzabfall über das Geröll hinturerlassen, -rollen [IA, I/1980, 43]

Paggo, N. m.; vgl. 1. Baggo, Wange; 2. Backen, Arschbacken [Id. 4/1074]; 3. Viertel eines geschlachteten Tieres [Id. 4/963]

Päggleta, N. f.; kleine Holzsplitter beim Holzspalten  [Id. vgl. Baggeler 4/1073]

Paggo, N. m.; Backen, Gesichtsbacken und Pobacken [Id. 4/1074]

Päggolla, N. f.; verkrusteter Schmutz, verdreckte, verflizte Haarklumpen [AI, I/1985, 39]

päggschu, V. intr. schnitzen, schnetzeln [F.I.]

paaggu, V. intr. mit Dreck, Lehm spielen, formen [Id. 4/1053]

Pajass, N. m.; Narr, Hanswurst von franz. paillasse = Strohsack [Id. 4/1099]

Päissjier, N. m.; warmer, schwerer Pullover, warme schwere Kleidung [AI, I/1985, 39]

Palänta, N. f.; Polenta, Brei aus Maismehl  [Id. 4/1182]

Paläntuschabi, N. n; gebratene Polenta, Maiskruste [Id. 1/249; Gr 15]

Palaari, N. f.; Rausch, [vgl. Id. balaari 4/1145] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Gess, Schmiri,  Braati, Siedi, Fleiger,  Penalti, Palaari…

Palggo, N. m; Fensterladen [Id. 4/1189] von ital. palco

Pandüüla, N. f.; Pendeluhr von franz. pendule

pängglu, V. intr. laufen, zotteln, rasch gehen mit ruckenden Schritten [IA, 1/1977, 24]

pänggillu, V. tr.; schaukeln, pendeln

Pantli, N. m; Puppe, Brotpuppe, Windelkind, «Höseler» [Id. 4/1397]

Pantoffil, N. m.; Pantoffel, [Id. 4/1398] vom franz. pantoufle

Pantscha, N. f.; Bauch, der Pansen, von ital. "pancia" [Id. 4/1407]

Panscho/etta, N. f.; Seitenspeck, Bauchspeckt vgl. Jordan von ital. "pancia"

Parkettbodo, N. m; Parkett

Pärisol, N. n.; Regenschirm; [Id. 4/1438] vom franz. parasole = Sonnenschirm

Parli, N. n.; 1. Paar, 2. Einige [Id. 4/1429]

Parniisa, N. f.;  Steinhuhn [Id. 4/1596]

parrangu, V. intr. etwas tun, herumwerken [Id. vgl. rangen 6/1055]

parreemu, V. tr.; schwärzen, mit Russ anstreichen, im Goms brääme, [Id. 6/886]

Partii, N. f; Partei, Gruppe

partu, Adv. unbedingt, absolut, um jeden Preis [Id. 4/1626] von franz. partout

Parüüla, N. f.; Tannzapfen [Gr. 150] Bääjo, N. m.; 1. Zapfen, Tannzapfen; [Id. 4/1102] ; vgl. Lister der Synonyma: Föörezaofe (Goms); Bääji (Saas); Bääji (Zermatt); Bääjo (Ausserberg), Parüüla (Leuk) 

pärrwei, Adv. das werden wir dann noch sehen, hoffentlich, aus dem frz. pour vu, hoffentlich, im Zusammenhang mit einer Möglichkeit [Ai, I/1985, 39]

päärzu, V. tr.; einen Gegenstand dicht ineinanderdrängen, in etwas hineinzwängen [Id. 4/1638] vgl. auch twäärzu

Pässa, N. f.; eine Beige, ein Haufen, an Pässa Bletter, ein Bündel Blätter [Id. Pässeⁿ 4,1664]

passaabil, Adj.; erträglich, annehmbar, aus franz. passable

Passija, N. f; Aufrahmgefäss, Bottich [Id. 2/393] aus Blech = Zinilla; vgl. Gespilti, Gepseta, vgl. Ziina (Zermatt); Passija (Ausserberg); Richtchessi (Lötschen), vgl. Liste der Synonyma

Passwitt, N. n.; Passiergerät z.b. zum Passieren von gekochtem Gemüse für Kinderbrei, Flotte Lotte,  von franz. passevite

Pataglängg, N. m.; Ding, Zeug, Plunder; jetz faar mer mit dem Pataglänggap, jetzt verschwinde mit dem Plunder vgl. Gr.

Patro, N. m.; Chef, Herr, Meister [Id. 4/1807] von franz. patron

Pätsch/Pätschi, N. m/f; 1. Menge, viel; an Pätschi, Mengenangabe, Menge, Haufen, ein schönes Quantum viel [Id. vgl. 4/1925b.] 2. harter Acker mit wenig Humus [Id. vgl. 4/1927ff.; IA I/1976, 38] 3. Wundkruste

Pätschi, N. n.; vgl. auch: Bätschi, Pätschgi,  1. Gehäuse eins Apfels, einer Birne, das beim Essen übrig bleibt [Id. 4/2037; AI, II/1984, 35]; 2. Wundkruste, Wundschorf [Id. 4/1929]

patschu, V. intr.; viele Kleider anziehen [Id. vgl. 4/1927]

Pejo, N. m.; grosses Stück (vor allem Land) [AI, I/1985, 40]

Pelz, N. m.; Pelz [Id. 4/1222]

Pelzchappa, N. f.; Fellmütze

Pelzmantol, N. m.; Pelzmantel

Pelzneesa, N. f.; Gespenst [Gr. 35]

Penalti, N. n.; 1. Strafstoss, 2. Rausch, [Id. 12/1139] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Gess, Schmiri,  Braati, Siedi, Fleiger,  Penalti, Tägger, Palaari…

Permi, N. n.; Fahrausweis, Führerschein von franz. permis

Peeteranti; N. n.; Engerling

Pfältscha, N. f.; Gertel, Hippe; mit der Pfältscha fäschschu, mit dem Gertel Eschen entasten [Id. 1/817, vgl. Felsche]

Pfangilla, N. f.;  duch Lab eingedickte Milch, führt zum Käsebruch [Id. 1/717]

Pfanna, N. f; Pfanne, Kochgeschirr

Pfannudeckil, N. m; Pfannendeckel 1

Pfannuloch, N. n; Pfannenloch, Herdloch

Pfarrhüss, N. n; Pfarrhaus

Pfarrstuba, N. f; Pfarrstube

Pfeischter, N. n; Fenster [Id. 1/871]

Pfeischterbäich, N. m; Fensterbank

Pfeischterbrätt, N. n; Fensterbrett, -bank

Pfeischterchritz, N. n; Fensterkreuz

Pfeischterfries, N. n; Fensterfries

Pfeischterpalggo, N. m; Fensterladen

Pfeischterpfoschto, N. m; Fensterpfosten

Pfeischtersack, N. m.; Haube, einer der vier Mägen der Kuh auch Hültlein, Hüetji [Rübel, 22]

Pfeischterpschlagg, N. m; Fensterbeschlag

Pfeischterschiiba, N. f; Fenster-, Glasscheibe

Pfeischtersims, N. n; Fenstersims

Pfeischtersprossa, N. f; Fenstersprosse

Pfeischtersturz, N. m; Sturz, Fenstersturz

Pfetta, N. f; Pfette, Dachbalken [Id. 5/1202]

Pfiifoltra, N. f.; Schmetterling, vgl. auch Figfolter [Id. 1/820] wahrscheinlich von Flugfalter (!) Walser Eigenwort

pfiiffu, V. intr.; pfeifen [Id. 5/1075]

Pfigger, N. m.; die Murmel, die geworfen, gespickt wird [Id. vgl. 1/715] pfiggu, V. tr.; mit Daumen und Zeigfinger spicken, awääggpfiggu, wegspicken [Id. 1/713]

Pfiilerplattu, N. f; Mäuseplatte

pfile, V. etwas übertrieben, zu"viel" finden [Gr. 151]

Pfîschter, N. m.; Bäcker, Bäcker vgl. Liste der Synonyma [Id. 5/1193]

Pflächterra, N. f.; Schleimband an der Scheide einer brünstigen Kuh [Rübel, S. 26]

Pflaschter, N. m.; 1. Mörtel, Sand, Wasser Zementmischung, mit dum Pflaschter het mu gmüürot oder d Wänt verputzt, mit dem Mörtel wurde gemauert oder die Wände verputzt, 2. Wundpflaster, vgl. Chläbi [Id. 5/1258]

pflatschnass, Adj.; pudelnass, sehr nass vgl. auch flatschnass [Id. 4/792]

Pfluntsch, N. m/f.; 1. Schneematsch; 2. dicke, schwerfällige, träge Person [Id. 5/1251]

Pfrieno, N. m.; spitziges Werkzeug zum Stechen, Ritzen, Durchbohren [Id. 5/1283]

Pfrundhüss, N. n; Pfründenhaus, Pfarrhau

pfuch, Interjektion; pfuch, vor allem: bo pfuch = schäm dich! [Id. 5/1049]

pfundu, V. tr.; viel stuhlen, koten, ein Pfund scheissen [5/1159]

phaaltu, V. tr.; 1. behalten; 2. annehmen, z.B. bei Kühen trächtig werden [Id. 2/1237]

pfüüdlu, V. intr. 1. flüchtig und unordentlich herumarbeiten; 2. grob eine Hecke oder einen Busch stutzen [Id. 5/1056]

pfüüfu, V. intr. zischen, sausen, vom Pfeifen des Windes [Id. 5/1088]

pfüüggu, V. intr. schnell, unterdrückt lachen, kichern [Id. 5/1091]

pfuttru, V. intr.; schimpfen, reklamieren [Id. 1/1135] vgl. auch futtru

Piagga, N. f.; Morast aus Wasser und Erde, iefer, lehmiger, nasser Boden, vgl. Plider, Ploder, Piöüda

Pianggi, N. n.; Italiener, aus dem Nachbartal Bognanco eingewanderte Italiener wurden zunächst so genannt, später wurde diese Bezeichnung für alle eingewanderten Italiener verwendet [AI, I/1985, 40] vgl. Bianggi

Piffil, N. m.; vgl. Agretsch oder Kaaretsch; Bezeichnung (oft liebevoll gemeint) für Buben bis zur Entlassung aus der obligatorischen Schulpflicht (15 Jahre) [Id. 4/1041f.; IA II/1976, 36]

Pigg, N. m.; Groll, Zorn an Pigg uff einu ha, Groll auf jemanden haben, von frz. pique [AI, I/1985, 40]

Pigge, Pigget, N. m.; angemachter Wein; der vergorene Trester wird nochmals mit Zucker und Wasser zur Gährung gebracht, daraus entsteht ein bitteres, weinartiges Gesöff, Pikeewein von franz. Piquette; Haustrunk in Österreich  [SV]

Pigger, N. m.; 1. kleines Mass; kleiner Knabe/Mann, kleines Tier; 2. Penis [Id. 4/1080]

Piila, N. f.; Beule vgl. Biila, [Id. 4/1186], im Goms auch Chubel vgl. Liste der Synonyma

Pilletsch, N. m.; 1. grüne Hülse der Nuss; 2. kleiner, dicklicher Knabe [Id. 4/1170; IA, I/1982, 82]

pilinu, V. intr.; poltern, klopfen [Gr 152 vgl. piligu]

Pillggo, N, m; Pillggi, N, n; Nestei, Lockei, Stein- oder Keramikei, dass den Hühnern ins Nest gelegt wird, damit sie einen bestimmten Ort zum Legen wählen. [Gr 152]

Pilz, N. m.; Pilz

pinnggu, V. intr.; 1. gegen etwas stossen, stupsen; in d Siita pinnggu, in die Seite stupsen; 2. stossen des Kalbes oder des Lammes mit dem Kopf bei Säugen [vgl. Id. 4/1378; Rübel, S. 31]

Pinoggil, N. m.; 1. kleiner, unnützer, lächerlicher Kerl; 2. Feldstecher von franz. binocle = Kneifer, Feldstecher; 3. Jassart, wenn man dem Gegner in die gesuchte Farbe zurückspielt [Id. 4/1310]

Pintil, N. m.; Bündel [Id. 4/1361/3] oft ist es nur ein kleines Bünde = Pintilti

pintlu, V. tr.; 1. einen Beutel mühsam tragen; 2. derb für vögeln; den Beischlaf ausüben [Gr. 153]

Pioola, N. f.; Axt (mit breiter Schnittfläche) zum entrinden der Baumstämme [Gr. 153]

Pioor, N. m.; minderwertige Leute, Ausschuss [AI, I/1985, 40]

Pjöüda, f; Jauche, Mist, Morast aus Urin und Kot der Kühe

Pjöüdugrabo, m; Mist-, Jauchegraben

Pjöüdugrüeba, f; Jauchegrube

piipääperlu, V. intr.; aus Zimperlichkeit oder Schwäche zaudern, spielend, mit übergrosser Umständlichkeit arbeiten, tändeln, über Nebendingen die Hauptsache vergessen [Id. 4/919]

Piischscho, N. m; zerzaustes Büschel, Strauss [AI, I/1985, 40]

piitschtu, V. intr.; heftig, stossweise atmen [Id. 4/1794]

Pissil, N. m. 1. grober Pinsel harten Borsten, auch Buschartiges Gewächse, vgl. Piissilbrüüch [Id. 4/1701]

Pissilbrüüch, N. m.; Erika, Heidekraut [AI, I/1985, 41]

piischtu, V. intr.; schwer atmen, keuchen, stönen, ächzen, jammer [Id. 4/1794]

Pittil, N. m; Beutel, extra Sieb, das in der Mühle das feinere Mehl herausfiltert vgl. Pittilmäll (Mühle)

Pittilbroot, N. n; Zopfbrot, (Beutel)brot

Pittilmäll, N. n; gereinigtes Roggenmehl

Pittilrieja, N. f; Sonntagsbrot

pittlu, V. tr. das feinere (Roggen)Mehl herausfiltern [AI, I/1985, 41]

Plaag, N. f.; Plage, aber blaagu, quälen

Pläägga, N. f; 1. Brotfigur, 2.  dumme Frau (Schimpfname), vgl. Baaba, Tampa, Tocha, Togga, Tooscha, Troola, Tschüta, Zwätschga [vgl. Id. 5/44]

plääggu, V, intr. weinen, plären [Id. 5/45]

plagierru, V. intr.; bluffen, prahlen; hiitu hets wider plagiert, wie an Wald va Laffu, heute hat er wieder geprahlt wie ein Wald vom saufen [Id. 5/39]

Plagööri, N. m.; Bluffer, Prahler [Id. 5/39]

Plampo, N. m.; Hand, Pfote, Tatze, von plampu = baumeln [Id. 5/96]

plampu, V. intr.; baumeln, der Aaro plampot mu nummu so an bricha, der Arm baumelt ihm runter [Id. 5/96]

Plaana, N. f; Mäuseplatte

Plandiina, N. f.; Neben dem Giltsteinofen hatte es oft daneben noch ein Giltsteinplatte als Rückwand zur verlängerten Ofenbank [AI, I/1984, 41]

plangu, V. tr. sehnsüchtig warten [Id. 3/1334]

planu, V. tans. planen

Planu, N. n; das Planen, Planspiel

Plantscher, N. m.; Weissweinsorte [AI, I/1985]

Pläppa, N. f.; Plaudertasche vgl. pläppu

pläppu, V. tr. ausschwatzen, plaudern [Id. 5/128]

Plaargetsch, N. m.; Fladen, flacher Haufen, Kuhfladen,  de hetsch mer an Plaargetsch Palänte ins Täller klepft, dann schmiss sie einen Fladen Polenta in meinen Teller [F. I.]

Pläsier, N. n.; Vergnügen [Id. 5/153]

Platta, N. f; Platte, Steinplatte

Plättlibodo, N. m; Platten-, Fliesenboden

Pläsier, N. n.; Vergnügen, Freude; aus dem Französischen [Id. 5/153]

Pletscha, N. f.; 1. grossflächige Hangwiese; 2. eine flache Masse [Id. 5/232]

Plider, N. m.; Morast, weiche Masse, Kot, Kuhfladen

plidderru, V. tr.; den Mist mit Wasser verdünnt auf die Weisen leiten [AI, I/1985, 41]a

pligg,  Adj. weich, [Id. vgl. 5/44]      

pliiggu, V. tr.: jemandem (als Gespenst) Angst machen, erschrecken, geistern: geschter sii wer Viktorsch Meitje ga pliiggu, gester haben wir dem Viktor seine Töchter erschreckt [ I/1978, 40]

pline, V. intr. etw. herunterhangen, [F.I.]

Ploder, N. m.; Morast

Plooda, N. f.; weites, bis zu den Knien reichender Arbeitskittel,   Hirtenhemd [AI. I/1985, 41]

Plöffer, N. m.; Bluffer

Plöüscha, N. f.; Schwätzerin [Id. 5/161]

Pludra, N. f.; Plaudertasche, schwatzhafte Frau, [Ai, I/1985, 41]

Pluderchella, N. f.; Frau, die nichts für sich behalten kann, Plaudertasche [Ai, I/1985, 41]

pludru, V. intr.; tratschen, schwatzen, verraten [Id. 5/29.4]

Plunder, N. m.; Plunder, Abfall [Id. 5/114]

Plüüsa, N. f.; Bluse [Id. 5/160] von franz. blouse

Poli, N. f; 1. lauter Knall, Explosion; 2. viel, Mengenangabe ich ha hiir wider an Poli Gscheichi percho, ich habe heuer wieder viele Geschenke bekommen; 3. Rausch [Id. 4/1183; Gr 154]

poffe, V. intr.; 1. jemanden von unten herauf anstarren 2. eine Kuh, die vor dem Kampf die andere von unten her anstrarrt [Ai, I/1985, 41]

poltru, V. tr.; poltern, klopfen [Id. 4/1202]

polu, V. intr.; klopfen, schlagen, an di Tiri polu, an die Türe klopfen; ds Häärz polot, das Herz klopfT (bei besonderen Emotionen) [Id. 4/1177]

Poort, N. f; Türe, Pforte [Id. 4/1632] Geit der Glöübo der di Poort, so chunt der Aberglöübo durch die Pfeischter; geht der Glaube durch die Tür, so kommt der Aberglaube durch die Fenster. We d Aarmüet zer Poort i chunt, fleigot d Liebi zum Pfeischter üss. Wenn die Armut durch die Türe hereinkommt, fliegt die Liebe durch die Fenster fort. Vgl. Schmid: Das Sprichwort im Walliserdeutsch, S. 34 von franz. porte

ponchottnu, V, tr; Steine behauen, spalten Ponschéggla, Ponschéggil; N. m.; Fasnachtsgebäck aus dem Saastal

Ponggi, N. n.; Bonbon, Süssigkeit, von franz. Bonbon, Zuckerli (Saas), Ponggi (Ausserberg); Güetsch (Lötschen), Bomobo (Leuk); vgl. Liste der Synonyma

Ponto, N. m.; Zapfen [Id. 4/1399]

pontugraanigs, Adj. unausstehlicht, schlechter Lauten [Ai I/1985, 41]

Porretsch, N. m.; Lauch von franz. poireau

Portaal, N. n.; 1. Portal, Tor, Eingang; 2. Empore; Orgele (Goms); Löüba (Ausserberg); Portaal (Lötschen); Löüba (Leuk) vgl. Liste der Synonyma

Poschettli; N. n.; Brusttuch; Ziertuch in der Brusttasche vom frz. pochette = (Zier) Taschentuch.

Poschto, N. m.; 1. Posten; 2. wie nhd. Posten, eine bestimmte Menge; 3. Stelle, Arbeitsplatz [Id. II 4/1797.2]; 3. Fensterbrett: Sims (Goms) [Id. 7/993]; Brätt (Saas), Sims (Zermatt), Poschto (Ausserberg), Sims (Lötschen), Poschto (Leuk), vgl. Liste der Synonyma [Id. 5/890; Rübel, 18]

pot, Adj.; uff güet pot, auf gut Glück, vom frz. but; allpot, = öfters, verstärkt auch all schiiss pot [AI, I/1985, 41]

Pöteeterli, N. n.; Feuerzeug von franz. peut-être = vielleicht brennts

Potschamber, N. m.; Nachttopf aus franz. pot de chambre

präntsch, Adv.; quer als Tragart, vgl. vogil- und riggopräntsch [Id. vgl. 5/760]

präschthaft, Adj. schadhaft, bresthaft [Id. 5/852]

Präschto, N. m.; Schaden, schadhafte Stelle, 1. an Sachen, äusserer Schaden, Mangel, Fehler. So z.B. von einer Quetschung, einer Narbe udgl. an Früchten, an einem Baumstamm 2. an lebenden Wesen, Leibesschaden, Gebrechen [Id. 5/836]

Prässi, N. f; Presse

Predig, N. f.; Predigt

predigu, V. intr.; predigen [Id. 5/405]

pressierru, V. refl. beeilen [Id. 5/787]

preschtu, V. Refl.; sich beklagen, bekümmer, Kummer haben [Id. vgl. 5/846]

Pretschol, N. m,: 1. Tragband, Tragriemen an Gefässen, die auf dem Rücken getragen werden, bestehend gew. aus einem gebogenen Stück zähen, biegsamen Holzes, das oben und unten durch Stricke oder Kettchen mit dem Gefäss verbunden ist, doch auch aus Leder; 2. Hosenträger der Männer [Id. 5/1019]

Prieggo, N. m.; weinerliches Gesicht, Miene [Id. 5/531]

priischtig, Adj. brünstig [Id. 5/751]

probierru, V. tr.; versuchen von ital provare [Id. 5/304]

Prunzji, N. n.; kleiner Hafen (ev. von Bronze, der Bronzene) für grössere Häfen brauchte man den Begriff Erezhafo, Erzhafen [AI, II/1985, 41] noch grössere wurden dann als Chessi bezeichnet

Psaalter, N. m.; 1. Bibel, Psalmenbuch, Messbuch; 2. Rosenkranz mit der Verbindung aller 3 Rosenkranze und aller 15 Geheimnisse [Id. 5/1046]

pschiessu, -ot, V. intr.; gereichen, genügen [Id. 8/1414] das pschiesst afa nit, das reicht nirgendwohin

pschiissu, -u, V. tr.; bescheissen, betrügen, är het mi pschissu, er hat mich betrogen [Id. 8/1334]

Psüech, m; Besuch

Puchju, N. n; Aufräumarbeit, häusliche Arbeit, Küchengeschirr reinigen und abtrocknen

puchju, V. intr. Abwasch, Hausarbeit, vor allem Küchengeschirr aufräumen, ich ha der ganz Tag gipuchjot, ich habe den ganzen Tag die Wohnung aufgeräumt, vgl. gitschu [F.I.]

pudru, V. refl. schich pudru, sich aufplustern [Id. 4/1038]

pudersch, Adj. verstärkent in puderschvoll, randvoll, ev. von pudern, sich aufplustern, dann wäre dann puderschvoll so voll, dass man nicht mehr schütteln darf

Pudertscha, N. f.; Moor- oder Rausbeere, wird manchmal mit der Heidelbeere verwechselt, ist aber wie der Name sagt, giftig vgl. Schgutzle

Puchjer, N. m.; langsamer Arbeiter, einer der mit der Arbeit nicht vorwärts kommt [S.F.]

puchju, V. intr.; 1. Hausarbeit verrichten, 2. langsam Arbeiten

Puchol; N. m.; Hausarbeit, vor allem Aufräumen, Putzen [Id. 4/978]

Puff, N, 1. m.; Schupser, Stoss; 2. n.; Buff, Bordell [Id. 4/1045]

puffu, V. tr.; schupsen, stossen [Id. 4/1045]

Puggil, N. m.; 1. rundlich Erhebung, Erhöhung, Hügel; 2. Buckel; 3. Rücken, ich ha nu uf du Puggil gnu, ich habe ihn (z.B. den Baumstamm) auf den Rücken genommen [Id. 4/1087]

pugglu, V. tr. auf dem Rücken (Buckel) tragen, ich ha di Burdi du Stutz ambrüff gipuglot, ich habe die (Heu)bürde den Hang hinaufgetragen [Id. 4/1089]

Pütstrich, N. m.; Put-, Wurfstrich, Wurfmal beim Murmelspiel von putten = werfen, schlagen [WB, 9.11.11, S.9]

Puggol, N. m.; 1. Rücken, Buckel; 2. Buckel, Rückgradverkrümmung, äss het schoo as chleis Puggolti (Dim.), er hat schon einen kleinen Buckel [Id. 4/1087]

Pult, n; Pult

Pultdach, n; Pultdach

Pulver, N. n; 1. Pulver, Staub; 2. Wasch-, Schiesspulver; 3. Gewürz z. B. Chnoflochpulver, Knoblauchpulver [Id. 4/1205]

Pünees, N. n.; Reissnagel von franz. punaise

Puppi, N. n.; 1. Puppe; 2. Spielzeug, ds Mämmi spillt mit dum Puppi, das Kind spielt mit dem Spielzeug,; 3. Wickel-, Wiegenkind [Id. 4/1425]

Puppuspill, n; Puppenspiel, Spiel mit Puppen

Püür, N. m.; Bauer [Id. 4/1513]

püüru, V. intr. Landwirtschaft betreiben [Id. 4/1524]

Puscha, N. f.; Büschel, ein Bündel, eine Handvoll Blumen, Gräser, Getreidehalme, är chunt mit ar Puscha Blüeme uff mich züe, er kommt mit einem Bündel Blumen auf mich zu [Id. 4/1769; IA, II/1976, 37; Id. 4/1779.3]

Pusset, N. f.; Kinderwagen, von franz poussette

püüsu, V. tr.; verschwenderisch mit Dingen (vor allem Lebensmittel) umgehen[Id. vgl. buusen = schlemmen, saufen 4/1745]

Putti, N. n.; Brust, [Id. 4/1916]

Puttig, N. f.; vom frz. boutique; 1. Laden, Kiosk, 2. Hosenladen [AI, II/1985, 41]

Puttitschifra, N. f.; BH, Büstenhalter

Putsch, N. m.; Most [Id. 4/1935]

Putschepfil, N. m.; Mostapfel

Putschhammer, N. m.; Holzhammer zum zerschlagen des Kernobstes

putschu, V. tr.; Kernobst zerkleiner und damit Most machen [Id. vgl. 4/1938]

Pütz, m; 1. Kind, kleingewachsen: Mensch oder Tier 2. kleingewachsenes Schaf (Id. 4/2028)

Putz, N. m; 1. Teich, 2. Verputz

Putzhudil, N. m.; Putzlumpen, Staubtuch; vgl. Hudil, Gschirrhudil, Wäsch-, Chuchi-, Gschirr-, Putzlumpo, [Id. 3/1278]

Putzlumpo, N. m.; Putzlumpen, Staubtuch; vgl. Hudil, Gschirrhudil, Wäsch-, Chuchi-, Gschirr-, Putzlumpo, [Id. 3/1278]

Püüruhüss, N. n; Bauernhaus

Püürumäll, N. n; Bauernmehl, dunkles Mehl

Püürustuba, N. f; Bauernstube

Püüsa, N. f.; eine Frau, die nicht haushalten kann [S.F.]

Puschscha, N. f.; eine Menge, ein Büschel, ein Gebund [Id. 4/1769]

püüsu, V. tr.; Geld verprassen [S.F.]

Putti, N. s.; 1. weibliche Brust, 2. der Begriff kommt von Bottich, hölzernes Gefäss, an dem die Kinder saugen [Id. 4/1916] ds Putti gä, Tätigkeit: säugen, stillen 

Puttichnopfji, N. n.; Brustwarze

Puttig, N. f.; von fr. Boutique; 1. Mischwarenladen; 2. Hosenladen

Puttitschifra, N. f.; BH, Büstenhalter, vgl. Tschifra = Kratten

Püüz, N. m.; kleine Person [Id. 4/1999]

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