C
Chabos, N. m.; 1. Kabis, Kohl; 2. Unsinn; wele hüero Chabos laat das wider üssa, welchen Unsinn erzählt der wieder mal; das ischt Chabos, das ist Unsinn; Chabos ischt Chabos, aus Nichts wird Nichts (vgl. Volmar Schmid: Sprichwort, S. XI) [Id. 3/98]
Chabosblatt; N. n.; 1. Kohlblatt; 2. im Pl. abstehende Ohren; lüeg amma dii Chabosbletter wa das het, schau mal, Kabisblätter (abstehenden Ohren) die der hat [Id. 5/184]
chäch, Adj. 1. lebenstüchtig, fest, kräftig; 2. keck [Id. 3/120]
Chäfig, N. m.; Käfig [Id. 3/162]
Chäfigtiri, N. f; Käfigtüre [Id. 13/1396]
Chäla, N. f.; Kehle, Rinne, schmaler Graben; Flurname: Rinne, schmaler Graben, muldenförmiges Waldgebiet, [Id. 3/138, Zi 560]
Chalp, N. n.; Kalb; Jedi Chüe ischt a maal as Chalp gsii; jede Kuh war mal ein Kalb (Jeder hat seine Jugendsünden; Schmid Volmar, Sprichwort S. 62) oder Hundert Jaar as Chalp git nie an Chüe; hundert Jahr ein Kalb gibt nie eine Kuh (Was man in der Jugend nicht lernt, lern man nimmer; Schmid Volmar, Sprichwort S. 57) [Id. 3/215]
ds Chalbersch gaa; Red., die Kuh macht sich ans Kalben
Chalberbaarma, f; Futterkrippe für Kälber
Chalberchromo, N. m; Kälberverschlag
Chalberstall, N. m; Kälberstall
Chalberfass, n; Kälberfass, Tränkgefäss [Id. 1/1051]
Chalbertilo, N. m.; Kalberzitzen, aber auch kleine Nebenzitzen bei der ausgewachsenen Kuh [Id. 12/1648]
Chalbertrogg, N. m.; Kälbertrog, Tränkgefäss [Id. 14/642]
Chalberzant, N. m.; Kälberzahn, Chalberzänt, solange es diese Zähne hat, gilt es als Kalb und wird für die Alpsömmerung nur als 1/4 oder 1/2 Kuh gerechnet [Rübel, S.23]
Chalch, N. m; Kalk, Mörtel [Id. 3/229]
Chalchbrännu, N. n; Kalkbrennen
Chalchchammra, N. f; Kalkkammer, -grube
Chalcher, N. m; Kalker, Kalkbrenner
Chalchgrüeba, N. f; Kalkgrube, Kalkofen
Chalchhüss, N. n; Kalkhaus, -ofen, Kalkbrennerei
Chalchmilch, N. f; Kalkmilch
Chalchofo, N. f; Kalkofen, Kalbrenner
Chalchpfanna, N. f; Kalkpfanne, Kalkmulde
Chalchschlamm, N. m; Kalkschlamm
Chalchstei, N. f; Kalkstein
Chalchteigg, N. m; Kalkteig, -masse
Chäller, N. m; Keller [Id. 3/203]
Chällergrüeba, N. f; Kellergrube
Chällerpoort, N. f; Kellertüre, Pforte [Id. 4/1632]
Chällertiri, N. f; Kellertüre [Id. vgl. Poort 4/1632]
Chällertola, N, f; Kellergrube
Challo; N. m.; Klöppel; Glockenschwengel, auch von Kuhglocken; bildl.: Zunge redseliger Weiber [Id. 3/194]
chalt, Adj.; kalt [Id. 3/239]; sehr kalt = iischuchalt; Flurname: kalt; bezeichnet einen Ort zusätzlich nach seinem Mikroklima: Chaate Bodo, [ld . 3/206]
Chalte Brunno, Chaltwasserpass, [(629/123) Id. 3/239]
Chämi, N. n. Kamin [Id. 3/257], Flurname: kaminartige Waldrinne, Felszug [Id. 3/257, Zi 31]
Chämitiri, N. f; Kamintüre
Chämitirli, N. n; Kamintürchen
Chamm, N. m; 1, Kamm zum kämmen; 2. Kamm als Geländepunkt, Grad [Id. 3/236]
Chamma, N. f.; Kämme, hölzerne Bindevorrischtung für Kälber [Id. 3/299]
Chämma, N. f.; Schaf mit weitem Hörner-Bogen
Chammerbodo, N. m; Zimmerfussboden
Chammerböüm, N. m; Kammerbaum, Trennbaum
Chammerlado, N. m; Kastenbrett
Chammerlatta, N. f; Kammerlatte, Trennlatte
Chammfries, N. n; Kammfries
Chammmili, f; Kammmühle
Chammra, N. f; Kammer [Id. 3/248]
Chammrad, N. n; Kammrad, Kraftübertragungsrad
Chammrutiri, N. f; Kammertüre, Zimmertüre
Chanape, N. n; Kanapee, Sofa
Chännil, N, m.; wird immer mehr weich als Chänil ausgesprochen 1. künstliche Rinne, Kanal zur Fortleitung von Flüssigkeiten (Wasser, Jauche) aus Holz oder Blech vgl. z.B. Dachchänil 2. Kännel der Wässerwasserleitung, ds Niwwwäärch het hiitu no zwei Chännla, das NeueWerk (Bewässerungsleitung in Ausserberg) hat heute noch zwei Kennel [Id. 3/310]
Chännilzug, N. m.; Kännelzug, Auszug und Reparatur eines zerstörten Kennels einer Bewässerungsleitung; diese mussten manchmal unter Todesgefahr repariert werden [Id. vgl. Chännel, 3/309]
chännu, mod. HV,; können; du chascht, wier chänne [Id. 3/321]
Chanzla, N. f.; Kanzel; Flurname: Chanzelti = Kanzel; hervorragende Berg- oder Hügelspitze; hervorragender, aussichtsreicher Vorsprung, Grad oder Platte. [(635/126) ld. 3/377; Zinsli, NG S. 560]
Chapälla, f; Kappelle, Gotteshaus
Chappholz, N. n; Pfette, Fusspfette [3/384]
Chäärderna, N. f.; von "cherderen" = ködern; also Köder, Regenwurm, daa bin i aber gspannte wie an Chäärderna zwischunt zwei Hänne, (lustiger Vergleich) da bin ich gespannt wie ein Regenwurm zwischen zwei Hühnern [Id, 2/1597] vgl. auch Chirderna [Id. 3/459]
chartu, V. tr.; Wolle hecheln [Id. 3/489]
Chääs, N. m; Käse, siehe Chees [Id. 1/249; Gr 15]; die Zweiteilung des Walliserdeutschen zeigt sich am besten an diesem Wort: östlich der Linie "Gamsermauer" (zwischen Gamsen und Eyholz) produziert Braunvieh "Chääs" und westlich Fleckvieh "Chees"; vgl. Zweiteilung des Wsdt.
Chaaslop, N. n.; Lab, Ferment des Kälbermagens, das bewirkt, dass die Milch zum Käsen dick wird [Id. 3/997]
Chaschtbrätt, N. n; Kastenbrett
Chaschtlaa, N. m.; Kastlan, höherer Beamter [Id. 2/535]
Chaschtlado, N. m; Kastenbrett
Chaschtladuböüm, N. m; Kammerbaum
Chaschto, N. m; Kasten, Truhe
Chaschtol, N. m.; Kastell; Flurname: Chastol = Kastell; meist auf einer bestehende oder ehemalige Burganlage bezogen, steht aber auch für Felsköpfe, Berggipfel, Hügel etc.: Chaschtelbiel (eigentlich eine Tautologie) [(643/128), Id. 3/534; Zi 561]
Chaschtubodo, N. m; Kastenboden
Chaschtuten, N. n; Tenn, Dreschplatz
chätzschu, V. tr.; kauen, gnagen [Id. 3/578]
Chätzerhüeschti, N, n. schlechter, durchtriebener, hinterlistiger Mensch (in diesem Wort steckt der Wortteil: Chätzer = Ketzer; zum Wortteil hüestji habe ich nur die Vermutung es könnte (w)üest sein; das ji ist die im Wallis übliche Verkleinerungsform. [vgl. Id. 16/2164]
chäsu, V. intr. nagen, abnagen, ich chäsu am a Tuggol Roggubroot, ich nage an einem Stück Roggenbrot [Id. 3/514]
Chätzerhüescht, N. f.; ein perfieder, hinterlistig hintertriebener Mensch (das Wort "Chätzerhüeschtji" war vermutlich nur in unserer Familie geläufig, aber noch heute sagen wir manchmal von einen hinterlistig, perfied hintertriebenem Menschen: welis Chätzerhüeschtji [S.F.]
chatzu, V. tr. stehlen, stibitzen, kleinere Diebereien begehen [Id. 3/594]
Chatzuglotz, N. m; Katzenloch, Luftöffnung
Chatzuloch, N. n; Katzenloch, Luftöffnung
Chatzupfeischter, N. n; Katzenfenster, kleine Öffnung für die Durchlüftung am Dachgiebel
Chatzutiri, N. f; Katzentüre; Spalt zwischen Wandbalken und Dachverschalung
Chatzutotz, N. m; Katzenloch, Luftöffnun
Chella, N. f; 1. Kelle, Rahm-, Suppenkelle [Id. 3/199]; 2. wilder Thymian ; Flurname: Geländemulde [Zi 561]
Cheemmer, N. m.; chemischer Dünger [IA II/1976, 36]
cheischte, V. intr.; keisten, keimen, namentlich von Kartoffeln [Id. 3/543]
Cheer, N. m.; 1. Kurve, Kehre; 2. Wendung, Änderung: är het der Cheer gmacht, er hat die Wendung (Genesung, Bekehrung) geschafft; 3. Umgang, Zeitrahmen z.B. der Wassercheer; Flurnamen: Kehre, Strassenbiegung; im Gebrauch als Flurname meist Weg, Strassenbiegung oder Wendung eines Wasserlaufes: Cheebäch, Cheerstraas, Napoleonscheer. [ld. 3/198.; Zinsli, NG S. 560]
der Howwercheer [Id. 3/430]
cheerlinu, V. intr.; Kurven machen 1. einen steilen Hand im Zickzack durchqueren; 2. Schlangenlinie laufen (betrunken) [IA, I/1976, 39]
cheerru, V. intr.; kehren, etwas umdrechen, eine andere Richtung einschlagen; tr. etwas eine andere Richtung geben; refl.; schich cheerru, sich (um)drehen [Id. 3/434]
Chees, N. m; Käse vgl. Chääs [Id. 3/502]
Cheesboort, N. n; Käsebort, Käseresten vgl. auch Jugga, [Id. 4/1629; IA, I/1983, 36]
Cheesborer, N. m.; Käseborer, Gerät um Käseproben zu entnehmen [Id. 4/1507], vgl. auch Cheesnäpper
Cheeschäller, N. m; Käsekeller [Id. 10/42]
Cheeschessi, N. n; Käsekessel [Id. 3/519]
Cheeser, N. m.; Cheeseri, N. f.; Käser, Käserin; dieser Ausdruck wurde selten verwendet, meist brauchte man: Sänner, Sänneri [Id. 3/513]
Cheesgäärb, N. m; Käseform, Holzring, vgl. Gäärb
Chessil, N. m.; Kessel, Flurname: zur Bezeichnung einer kesselförmigen Bodenvertiefung, im Erdboden, von Wald oder Felsen umschlossene Örtlichkeit, Chessilloch [Id. 3/516; Zi 561]
Cheesjäärb, N. m.; Käseform, Holzring, vgl. Jäärb
Cheeslado, N. m.; Käsebretter, Käseladen zwischen denen der Käse gepresst wird [Id. 5/902]
Cheesleitra, N. f; Käseleiter, Käsegatter
Cheeslop, N. n.; Lab, Labpulver, Ferment des Kälbermagens (Zicken-) das die Milch beim Käsen zur Gerinnung bringt; vgl. Lappulfer, Ladpulfer [Id. 3/952]
Cheesloptriiterli, N. n.: Labpulverbehälter aus Holz [Id. 14/1550]
Cheesmilch, N. f.; Käsemilch [Id. 4/201]
Cheesnäpper, N. m.; Käsebohrer, Bohrer zum Entnehmen von Käseproben [Id. 4/771]
Cheesräff, N. n; Käsetrage
Cheesrieta, N. f; Käseleiter, Käsegatter
Cheesreiti, N. m; Käseleiter, Käsegatter
Cheesteileta, N. f; Käseteilet
Cheesleitra, N. f; Käseleiter, Käsegestell, Traggestell
Cheesplatta, N. f; Käseplatte
Cheestüech, N. n.; Käsetuch, Zwilchtuch in das die frische Käsemasse eingepackt und gepresst wird [Id. 12/299] vgl. Blächa
Cheesturo, N. m; Käseturm, Käsegestell
cheesu, V. tr.; käsen [Id. 3/513]
Chessi, N. n; Kessel, Käsekessi [Id. 3/518], kleiner Häfen wurden aus Eisen (Bronze) gegossen, grössere aus Kupfer geschmiedet, vgl. aufsteigende Grösse (Ausserberg): Prunzji, Erezhafo, Chessi
Chessiner, N. m; Alpgenossenschafter (Lötschen)
Chessil, N. m; Kessel
Chessituro, N. m; Kesselturm, drehbare Kesselhalterung [Id. 13/1672]
Chetti, N. f.; Kette [Id. 3/563]
Chettinägwer, N. m.; ziemlich langer und dicker Bohrer, zum bohren des Baarmulochs [Id. vgl. Näpper, 4/771]
chettu, V. tr.; locken: dum Vee chettu, das Vieh durch liebevolles Zurufen locken [IA I/1978, 40]
chewwu, V. tr.; kauen [Id. 3/581]
Chiib, N. m.; Zorn, etwas im Chiib tüe, etwas im Zorn tun [Id. 3/105]
Chibji, N. n.; Kübel, Gefäss aus Holz [Id. 3/110]
Chiechli, N. n; Küchlein, Fasnachtsgebäck, kleine Kuchen [vgl. Id. 3/131]
chiewarm, Adj, kuhwarm, frisch gemolkene Milch, ca. 25 - 28 Grad warm [Id. 16/1494]
chiidig, Adj.; finster, stockdunkel, an chiidigi Nacht, eine stockdunkle Nacht
chiftig, Adj.; heftig, ernstlich; an chiftige Hängert, eine heiftige Diskussion [Id. 3/179]
Chilber, N. m; Chilberli, n; junges, weibliches Schaf; 1/2 bis 2 Jahre
Chilberlamm, N. n; junges, weibliches Schaf
Chilcha, N. f; Kirche, Pfarrkirche [Id. 3/229]
Chilchumüüra, N. f; Friedhofsmauer; Kirchenmauer
Chilchutiri, N. f; Kirchentür
Chilchuturo, N. m.; Kilchturm
Chiller, N. n.; Abgrund, steiler Abhang; Flurname: Abhang; grundsätzlich Bezeichnung für ein steiles Tobel, den Abhang einer Schlucht: Kchillerhof (Restaurand am Abhang, südl.Stalden). [Id. 3/206]
Chi(n), N. n.; 1. Kinn; 2. Schlucht; Flurname: Schlucht, Felsspalte, Graben; steiler Abhang, Schlucht; der Ausdruck wurde schon früh nicht mehr verstanden und dann volksethymologisch zu "Chind" umgewandelt, Maachi [(630/12); Id. 3/320, Zi, 561]
Chingilhasi, N. n.; Tautologie: Chüngel und Hase, zerstreute, vergessliche Person [Id. vg. Chünnel, 3/326], vgl. auch Vogilhiischi oder Vogilhirni
Chint, N. n.; Kind, Kinder [Id. 3/335]
Chinderstuba, N. f; 1. Kinderstube; 2. Erziehung,
chintu, V. intr.; künden, verkünden, kunt tun, bekannt machen; 1. die Hochzeit ansagen, vgl. achintu, üsschintu, verchintu; 2. beim Rindvieh die Brunst zeigen [Id. 3/355]
chipbüüchu, V. intr.; schwer, athmatisch atmen [F.I.!
Chiri, N. n.; Korn, einzelnes Getreidekorn [IA I/1977,40]
chitzlu, V. tr.; 1. kitzeln, jucken; 2. locken, jucken [Id. 3/605]
Chlack, N. m.; Spalte, Riss, Ritze, in Holz, Gestein, Gemäuer, Erdreich, Eis und Firn, in der menschlichen Haut, bes. an Händen und Füssen, auch an den Lippen [Id. 3/639]
Chlaffja, N. f.; Klappertopf (Pflanze): Rhinanthus serotinus [IA I/1978, 40]
chlachgu, V. tr.; klagen, verklagen, vgl. achlagu, verchlagu [Id. 3/636]
chläichil, Adj.; auch chliichil, chlingil wird als Verstärkung von dürr, trocken verwenden: ds Holz ischt chläichil dirrs, das Holz ist sehr trocken [Id. 13/1358; IA I/1978, 40]
Chläich, N. m.; Klang: ich keerru kchei Chläich, ich höre keinen Klang - ich bin taub [IA I/1978, 40]
Chläischa, N. f.; 1. Lücke, Mund, Schlitz; 2. "giftigen" Mund haben [E. S.]
Chlamm, N. f.; Klamm, Schlucht, Spalt Id. 3/643
Chlämpa, N. f.; Lücke, enger Durchgang zwischen zwei Häusern [F.I.]
Chlämpi, N. n; Wäscheklammer[Id. 3/648]
chlämpu, V. intr.; 1. klemmen, einklemmen; ich ha mi geschter in der Poort gchlämpt, ich habe mir gestern in der Türe die Finger eingeklemmt; 2. klemmen, eine Arbeit nicht verrichten oder geizig sein; äss ischt de öü no an chlämmpige Siech, er ist schon noch ein geiziger Kerl; bi deer Arbeit het äss klämmt, von der Arbeit hat er sich gedrückt [Id. 3/648]
Chläntra, N. f.; ein gleichgültiges Weib
Chlapf, N. m.; 1. Knall; 2. Klaps; 3. Rausch, [Id. 3/669] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Gess, Schmiri, Schmutz, Braati, Siedi, Sutti, Fleiger, Tägger, Penalti, Palaari…
Chlappbett, N. n; Klappbett
Chlaawo, N. m; 1. Klaue, Zehe der Huftiere; 2. technische Bezeichnung für ein Alprecht (= 1/4 Kuhrecht) [Id. 3/705]
Chleiderschaft, N. m; Kleiderschrank
chlei, Adj.; klein; Flurname: klein; bezeichnet einen Ort zusätzlich nach seiner Grösse, [Id. 3/650]
Chleija, N. f; Kleie
Chleijutrogg, m; Kleiebehälter, Kleientrog
chliichil, Präp, Verstärkung = sehr; Schallwort, klingeln, rauschen, chliichil dirrs, klingeltrocken [Id, 13/1358]
chliichildirr, Adj.; sehr trocken, klingeldürr, ds Heww ischt chliichildirrs, das Heu ist klingeldürr trocken [Id, 13/1358]
chliichju, V, intr.; klingen: di Glogga chliichjot, die Glocke klingt [IA I/1978, 40]
Chlifi, N. n.; etwas beschränktes Mannsbild [S.F.]
Chlimsjer, N. m.; einer, der eine Arbeit langsam und ineffizient erledigt, Trödler[IA, 1/1979, 34]
chlimsju, V. intr.; eine Arbeit langsam und ziellos verrichten, äs tüet nummun soo umanandrachlimsju, er bringt die Arbeit nicht aus der Hand, kommt nicht vorwärts [IA, 1/1979, 34]
chlipfu, V. tr.; jemanden Angst machen; erchlipfu, V. tr. ich ha miine Brüder erchlipft, ich habe meinen Bruder erschreckt; verchlipfu, V. tr. miine Brüeder ischt verchlipft, mein Bruder ist erschrocken [Id. 3/683; IA, I/1978, 40] vgl. pliiggu
chliichju, V. intr. klirren [Gr. 50]
Chlippil, N. m; Klöppel, Vorschlaghammer
Chlittra, N. f.; lästige Frau [Gr. 50]
Chliwwa, N. f.; Grannen oder Grannenteilchen, Ährenfäden bei Getreide und Gräsern, Kleie [Id. 3/707; IA II/1976, 36]
Chlobo, N. m; Kloben, Klotz, Zapfen [Id.3/617]
Chlofo, N. m; Kloben, Klotz, Zapfen [Id.3/617]
chlumsu, V. intr. nagen, kauen, auf einem Stück hartem Roggenbrot herumnagen und mit Speichel durchweichen [F.I.]
Chluntschi, N. n.; Knäuel, Wollknäuel [Id. 3/662]
Chlupf, N. m; plötzlicher Schrecken, grosse Angst: ich ha kchei Chlupf, ich habe keine Angst [Id. 3/682; IA I/1978, 40]
chlupfig, Adj.; schreckbar, leicht zu erschrecken, furchtsam, änglich: das Chieli ischt chlupfigs [Id. 3/684; IA I/1978, 40]
Chnall, N. m.; 1. Knall; 2. Rausch, [Id. 3/738] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Chnälli, Chlapf, Gess, Schmiri, Schmutz, Braati, Siedi, Sutti, Fleiger, Tägger, Penalti, Palaari…
Chnälli, N. f.; 1. Knall, 2. Rausch, vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Chlapf, Gess, Schmiri, Schmutz, Braati, Siedi, Sutti, Fleiger, Tägger, Penalti, Palaari…
Chnättmüelta, N. f; Knetmulde
chnättu, V. tr.; stampfen, z.B. ds Heww chnättu, Heu stampfen [Id. 3/765]
Chnebil, N. m.; Knebel [Id. 3/713]
Chneww, N. n.; Knie [Id. 3/774]
chnewwu, V. intr.; knieen [Id. 3/776]
Chnewwschiiba, N. f.; Kniescheibe [Id. 8/54]
Chnewweta, N. f.; Schneehöhenmass, bis zum Knie ist eine stattliche Schneehöhe [Id. 3/776]; das kleinste Mass ist an Gräwwtschgeta, eine Grauheit; das nächste Mass für die Schneehöhe ist dann an Miischuchnewweta = Maus kniehoch; gibt es recht viel Schnee spricht man von ar Chneewweta = Knie hoch
Chnider, N. m.; kleiner Mann, kleines Kind [F.I.]
chnipfu, V. tr. knüpfen [Id. 3/755], vgl. abchnipfu = verbieten, verchnipfu = verknoten; zämuchnitpfu = zusammenknoten
Chnipfböüm, N. m; Bindebalken
Chnissil, N. m.; grosses Stück, z. B. an Chnissil as Stuck Broot; ein grosses Stück Brot [Id. 3/762]
Chnoorz, N. m.; eine mühsame, aber vergeblich oder unbrauchbare (aus Mangel an Geschick) Arbeit; das ischt an rächte Chnoorz, wa ner daa abglaa heit, das ist eine mangelhafte Arbeit, die ihr da verichtet habt [Id. 3/760] vgl. die Redensart: an Chnoorz ablaa = mit viel Aufwand ein mangelhaftes Resultat liefern.
Chnoorzi, N. m.; ein mühsam, ohne Geschick arbeitender Mann
chnoorzu, V. intr.; mühsam, unfachmännisch, ohne Geschick arbeiten; dii chnoorzunt wirklich numma umanand, die mühen sich wirklich vergeblich ab [Id. 3/760]
chnoschlu, V. intr.; schmatzend, lustvoll essen; alli um du Topf und de heintsch afa chnoschlu, alle um den Topf und dann begannen sie schmatzend zu essen; vgl. ässu, frässu, habru
Chnubil, N. m.; Knollen, Klumpen [Id. 3/717]
cho, V. intr.; kommen, acho, ankommen; biicho, bekommen; vercho, verkommen [Id. 3/262]
Chochofo, N. m; Kochherd
Chola, N. f.; Kohle [Id. 3/207]
choluschwaarz, Adj. Farbe, kohlschwarz [Id. 9/2205]
Cholbo, N. m; Kolben
Cholera, N. f; Verkohlung, Backen, Gericht
Cholrächo, N. m; Ofenkrücke, Kohlenscheuer
Chopf, N. m.; Kopf; Syn.: Höüt, Grind, Bira; Was der Chopf vergisst, miessunt d Fiess entgäältu; Was der Kopf vergisst, müssen die Füsse entgelten (VS, Sprichwort, I); ... niit uff du Chopf kchiit, nicht auf den Kopf gefallen; ... no Chopf, no Schwanz, noch Kopf, noch Schwanz (= sinnlos); ... in du Chopf stiigu, in den Kopf steigen; ... chopflos, kopflos (VS. Sprichwörter, XI) [Id. 3/408]
chopflos, Adj.; kopflos, ohne nachzudenken [Id. 3/1430]
Chopf atriibu, Chopf aschlaa, Redensart; 1. Kopf anschlagen; 2. seine Grenzen finden, nicht weiterkommen; daa het är antli der Chopf agschlagu, da hat er endlich seine Grezen erfahren
Chopflumpo, N. m.; Kopftuch der Frauen, vgl. auch: Lumpo [Id. 3/1279]
Choorb, N. m.; Korb [Id. 3/471]
Choorberi, N. f.; 1. Korbflechterin; 2. schmutzige, unsaubere Frau, vgl. Trooja, Ggoschscha, Moora, Schlättra, Suww [Id. 3/455]
Chooru, N. n; Korn [Id. 3/469]
choru, V. tr.; kosten, Speise oder Wein versuchen [Id. 3/446]
Chooruchaschto, N. m; Kornkasten
Chooruchischta, N. f; Kornkiste
Choorumäll, N. n; Roggenmehl, Alltagsmehl
Choorumili, N. f; Korn-, Getreidemühle
Choorusack, N. m.; Kornsack, Sack, Beutel zum Säen des Korns [Id. 7/625]
Choorutricka, N. f; Korntruhe, Getreidetruhe
chotzu, V. tr.; erbrechen, kotzen, vgl. gäärbu, boguhüeschtu [Id. 3/599]
Chracho, N. m.; Krachen; Flurname: usprünglich bedeutet der Name eine
Schlucht, ein Tobel, doch wird heute damit auch ein abgelegenes Gebiet, Dorf, Weiler im Sinne von Hinterwäldlertum bezeichnet: Chracholbodo
[Id 3/783; Zinsli, NG S. 562]
Chrankustuba, N. f; Krankenstube
Chranz, N. m; Kranz, Bindebalkenkranz [Id. 3/837]
Chranztriichja, N. f; Kranztreichel, Schafglocke
Chrapfji, Chräpfli N. n; ravioliartiges Fasnachtsgebäc, Krapfengebäck [vgl. Id. 3/845]
Chraapfo, N. m.; Haken, Holzhaken, krummer Holzteil , z.B. Chraapfustäcko; 1. vgl. Chräpfli, ravioliartiges Fasnachtsgebäck; 2. Holzhaken, in dem die Kännel einer Wasserleitung befestigt werden [Id. 3/842]
Chraapfustäcko, N. m.; Wanderstock mit gebogenem Handgriff
chratzu, V. tr.; kratzen [Id. 3/929] vgl. abchratzu = abkratzen; ver-/zerchratzu = zerkratzen
Chräwwil, N. m.; Kralle, Klaue, Hand [Id. 3/920], vgl. Plampo, Pratzo
chrawwu, V. reflexiv; kratzen, ich chrawwu mich, wes mi biisst, ich kratze mich wenn es beisst [Id. 3/919; IA I/1982, S. 36]
Chreelingji, N. n.; Tölpel, Narr (aber nicht bösartig gemeint): oo, welis Chreelingji, oh, welch ein Narr, ein Tölpel [IA I/1978, 40]
Chreeta, N. f.; Krete; Flurname:KGrat, oberster Rand eines (schmalen) Grates [(651/140) Id. 3/85]
chrimpu, V. tr.; krümmen, beugen, biegen, ich chripmu du Ascht bis uf du Bodo, ich biege/krümme den Ast bist zum Boden [Id. 3/823]
Chrippa, N. f.; Krippe [vgl. Id. 3/342]
Chrippupapier, N. n.; Krippenpapier, mit Marmor- oder Felsmuster bemaltes Packpapier
chrismu, V. tr.; firmen, das Sakrament der Firmung geben [Id. 3/856]
Chriss, N. n; Streu aus Nadelbaumblätter, Nadeln [Id. 3/853]
chrissu, V. intr.; sammeln von Chriss, Einstreumaterial aus Nadeln
Chriiter, N. n. Pl. ; Kräuter, Heilkräuter [Id. 3/918]
Chriiterschnaps, N. m.; Kräuterschnaps [Id. 9/1267]
Chriitz, N. n.; 1. Kreuz als religiöses Zeichen der Christenheit; 2. Kreuz, Widerrist bei Mensch und Tier [Id. 3/938]; stehende Formel: no Chriitz, no Haago; noch Kreuz, noch Haken = keinen Sinn ergeben;
Chriitzbei, N. n.; Kreuzbein, Hüftknochen beim Rind [Rübel, 19]
Chriitzgwätt, N. n.; Verzähnung am Dachgiebel [Id. vgl. Gwätt, 2/1264 ]
Chriitzwägg, N. m.; 1. Weggabelung; 2. Kreuzweg, Leidensweg Christi in 14. Staionen anchgestellt [Id. 15/832]
Chriitzwägkapälla, N. f.; Kreuzwegkapelle, -station
Chriitzwägstation, N. f.; Kreuzwegstation [Id. vgl. Chrützweg, 5/833]
Chromo, N. m; Verschlag, Zwinger, Tiergehe innerhalb eines Gebäudes [Id. 3/818] Schaaf-, Hännu-, Schwii- ...
Chrotta, N. f.: Kröte [Id. 3/876]
chrottuvoll, Adj.; sturzhagelvoll, stockbetrunken [Gr. 54]
chroosu, V. intr.; 1. den Laut "r" in französischer Manier ausprechen [Id. 3/857]; 2. knirschen, Bezeichnung eines mehr oder weniger starken, hellen oder dumpfen Geräusches beim Zsdrücken oder Brechen eines harten oder spröden Stoffes, krachen, von einem Baume, der fallen will oder fällt, von einem hölzernen Hause, das von starken Windstössen erschüttert wird oder zsstürzt, auch mit unbest. Subj., mit geringerm Schall von Speisen unter den Zähnen, z. B. von Knorpeln, hartem Gebäck, Nüssen, Zucker, beim Zertreten eines Schneckenhauses, vom brechenden Knochen bei Operationen, beim Verrenken eines Gliedes, beim Biegen eines zinnernen Tellers, auch ohne das Brechen des den Schall verursachenden Gegenstandes; tosen, dröhnen, vom Donner, Kanonen, Lawinen, Gletschern, von gefrornem Boden unter Tritten; rauschen, rascheln, von dürrem Laub, Heu, Reisig; dann formelhaft zur Verstärkung des Ausdruckes für irgend eine leibliche Tätigkeit, i. S. v. 'mit aller Macht'; [Id. 3/856]
Chröücho, N. m.; Kräuselklumpen beim Spinnen, wenn der Faden nicht schön glatt von der Kunkel = Chüüchla auf die Spule = Spüolo läuft [IA I/1978, 40]
Chruchtilla, Chruchtele, N. f; 1. Fasnachtsküchlein; 2. altes, verhunzeltes Weib [Id. 3/786]
Chruchtolla, N. f.; 1. Fasnachtsküchlein; ein Gebäck, in Form von Riemen oder Täfelchen, nach anderer Angabe ähnlich dem Hütchen der Walliserinnen, dünn wie Papier, bestehend aus Teig von Weizenmehl, Eiern, Safran, mit etwas Branntwein, in heisser Butter gebacken und mit Zucker bestreut 2. verhunzeltes Weib [Id. 3/786]
Chrüt, N. n; Kraut, Gras, Blätterkraut, Krautgewächs im Gegensatz zu Holzgewächs; Redensart: Chrüt und Chabos, Kraut und Kabis = unlogisches Durcheinander [Id. 3/838]
chrütu, V. tr.; krauten, 1.frisches Gras (zur Stallfütterung) mähen; 2. mit der Sichel Ränder putzen, das Kraut abschneiden, das man mit der Sense nicht erreicht [Id. 3/915]
Chrüüter, N. m; Kräutergemisch, Kräuterschnaps
Chrüüterschnaps, N. m; Kräuterschnaps
Chüüchla, N. f.; Kunkel, Rocken, stabförmiges Gerät an dem die noch unversponnen Fasern sind [IA I/1978, 40]
Chuchi, N. f; 1. Küche, 2. Raum zum Werken z.B. Wäschchuchi, Waschküche [Id. 3/129]
Chuchiapfall, N. m; Küchenabfall
Chuchibodo, N. m; Küchenfussboden
Chuchilumpo, N. m.; Küchenlappen, Putzlappen, vgl. Hudil, Gschirrhudil, Wäsch-, Gschirr-, Putzlumpo, [Id. 3/1278]
Chuchiofo, m; Küchenherd
Chuchischaft, N. m; Küchenschrank [Id. 8/403]
Chuchitiri, N. f; Küchentüre
Chuchivorscher, N. n.; Küchenschürze vgl. Vorscher [Id. vgl. 8/1461]
Chuchitisch, m; Küchentisch
Chüe, N. f.; Kuh [Id. 3/85], Flurname: Zusatz, für Kühe geeignet, Chüebodo oder sieht wie eine Kuh aus, Rooti Chüe
Chüebeichinig, N. m.; Kuhbeinkönig, wer am meisten Spieltiere aus Rinderknochen besitzt, wird zum König erklärt [Rübel, 20]
Chüebaarma, N. f; Futterkrippe für Kühe
Chüecho, N. m; Kuchen [Id. 3/131]
Chüeglogga, N. f; Kuhglocke, Kuhtreichel
Chüehirt, N. m.; Kuhhirte vgl. auch Veehirt [Id, 2/1648]
Chüestall, N. m; Kuhstall 1
Chüetilo, N. m.; Kuhzitzen [Id. 12/1647]
Chüetriichja, N. f; Kuhglocke, Kuhtreichel
Chüetscha, N. f.; Kuetsche, Kuhkalb [Id. 3/579], vgl. Chüetschi, Chüetschilli
Chüfla, N. f.; gekartete Wolle, zu einem Bündel zusammengeroll [Id. 3/364]
chüm, Adv. kaum [Id. 3/288]
Chumme, N. f.; Kumme; Flurname: Kumme; Bodenmulde; Besitz zur einer Ortschaft angebend z.B. Rarnerchumma oder die Beschaffenheit bezeichnend, z. B: Rooti Chumma [(635/134), Id. 3/291]
Chunschtofo, N. m; Küchenofen,Kunstofen
Chunda, N. f; Kundenmilch, Kaufmilch
Chunduchieli, N. n; Sommerkuh
Chupfer, N. n.; Kupfer, Stoffname [Id. 3/419]
Chupferschmitt, N. m.; Kupferschmied [Id. 9/861]
churmaalu, V. intr.; Sorge tragen [S.F.]
Chusi, N. n.; Flusel, Fussel [F.I.]; meist im Pl. Chusini
Chüüscht, N. f.; 1. Kunst, 2. Können, Fertigkeit, dass isch kchei Chüüscht, das ist nicht schwer [Id. 3/367]
chüttu, V. intr.; schwer atmen [Id. 3/570,3]
chuttu, V. intr.; heftig winden, böeartig stürmen [Id. 3/570]
Chuttla, N. f.; Kuttel, Eingeweided, Gedärm auch beim Menschen [Id. 3/574]
Chutschi, N. n.; vgl. auch Chutschili, Hutschili, Kälblein [Id. 3/215, vgl. Chuetschichalb; IA I/1982, S. 36]
Chuttle, N. f; Kutteln (Gericht) 178