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Ein kleiner Rundgang durch die Vielfalt des Walliserdeutschen!
Für alle Nicht-, Alles- und Besserwisser!
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Saal, N. m; 1. Saal, 2. Vorratsraum, -geschoss [Id. 1/249; Gr 15]
Saaltiri, f; Saaltüre
Sächszääntil, N. m; Sechszehntel
Sächzääntuschtil, N. m; Sechszehntel
Sack, N. m.; 1. Sack, Beutel, Nutzung: Gäältsack, Geldbeutel, Portmonai: Tüe d Öügu üff old du Gäältsack. Öffne die Augen oder den Geldsack (sei vorsichtig oder du hast Schaden; SV, Sprichwort, 73), Mällsack, Mehlsack, Häärpfilsack, Kartoffelsack, Füetersack, Futtersack, Habersack, Futtersack für Pferde oder Maultiere, Löüpsack, Laubsack, Bissagga, Strohsack, Matratze; Material:Papiersack, Stoffsack, Häärpfilsack, Jutesack [Id. 7/604]; 2. Sack,
sackerdies, Inderjektion, sackrament, Fluchwort aus franz. sacredieu
Sackmesser, N. n; Taschenmesser
saaft, Adj.; sanft; Adv. leicht, problemlos [Id. 7/1168]
Saaga, N. f.; Säge; 1. Schneidewerkzeug [Id. 7/423]; 2. Sägerei [Id. 7/436]; 3. Mau, Kuhgebiss [Id. 7/420]
säge, V.; sagen [Id. 7/380] vgl. absäge, versäge, üsssäge, züesäge
Saagugatter, N. n.; Sägengatter; beweglicher Teil einer Sägerei, verleiht dem Sägelblatt die Auf- und Abbewegung [Id. 2/497]
Saggoscht, N. m.; Rucksack [IA I/1976, 38]
Sälti, N. m; kleiner Saal, Vorratsraum
Saalz, N. n.; Salz [Id. 7/879]
Saalzgäba, N. f.; Flurname: Salzspendeplatz; Stelle, wo man dem weidenden Vieh Salz gibt; davon stammt auch der Name Salzgeber ab: Saalzgäba.
[(645/132) Id 889f.; Zinsli, NG S. 580)
Samleta, N. f. ; das Gesammelte, ein Bund Ähren, vgl. Goofa [IA I/1976, 36]
Sander, N. m; 1. Wasserhüter; 2. Auffangbecken für Geschiebe [Id. 7/1115, 3. Sand streuer]
Sand, N. m; Sand; Flurname: Sander = Sand; sandiges Land, sandhaltiges Erdreich, Moränenlandschaft: Sander, Sandhubol, Sandeja. [Id. 7/1110; Zi 42, 107)]
Sänner, N. m.; Sänneri, N. f.; Senner, Sennerin im allgemeinen und Käser, Käserin im speziellen Sinne [Id. 7/1006]
Santigläis, N. m.; St. Nikolaus [Id. 3/687]
Sänntum, N. n; Senntum; Flurname: Sänntum = Senntum; Melchviehalpe, Gemeinschaftsalpe: obers-, unners-, üssers-, inners- Sänntum [(638/130); Id. 7/1007]
Sänntumalpa, N. f; Senntum, Genossenschaftsalpe
sap, Adj. viel, dicht, reichlich: welle sappo Chrüt; welch dichtes Gras
Santim, N. m.; Rappen von franz. centime
saarillu, V. tr. vorsichtiges Berieseln/Bestreuen mit Salz oder Zucker [F.I.]; dazu meint die Redaktion des Idiotikons: diese Verkleinerungsform des Verbs fehlt im Idiotikon, zum Grundwort aber s. sar(r)eⁿ (Band VII 1259), Bedeutung «Morast, Geröll mit sich bringen und damit das Gelände überdecken, von Wildbächen»
Saarmänt, N. n.; (abgeschnittene) Rebschosse, Reisig, aus dem ital. sarmento [Id. 7/1326; IA, II/1976, 37]
Sässil, N. m; Sessel
Sattil, N. m.; Sattel; Flurname: Sattol, Satolti = Sattel; Bergrücken, flacher Geländeeinschnitt: Sattil, Sattol, Sattolti, Sattilgrabo, Sattolegga [(626/124) Id. 7/1434f.; Zi 108)
Satz, N. m; Satz, Schwund
Sauniggil, N. m.: unsaubere, meist männliche Person [Id 4/705]
Seckel, Säckel, Beutel, Hodensack [Id. 7/667] Koposita: Sacküür, Taschenuhr; Sacküürschlussil, Uhrenkette
secklu, V. intr.; rennen, laufen [vgl. Id. 7/675], dazu gehören: absecklu, weglaufen; umenandresecklu, herumlaufen, versecklu, betrügen, hintergehen [Id. 7/674]
See, N. m.; See; Flurname: zeichnet meistens tatsächlich einen See: Boortelseewji, kann aber auch für Gebiete stehen, in denen es weit und breit keine Seen gibt (vermutlich existieren hier im Frühjahr Schmelzwasserteiche, die dann während des Sbmmers austrocknen) Seewji, Seewjistaafol [(651/126 und 649/128) Id. 7/1479
seer, Adj.; 1. sehr, 2. wund, wundgerieben; ds Mämmi het an seere Arsch, das Kind hat einen wunden Arsch [Id. 7/1263]
Sefina, -e, N. f.; Sade-, Sevenbaum auch: Stink-Wacholder, Gift-Wacholder, Sevibaum, Sevenbaum, Säbenbaum, Sefistrauch oder Sebenstrauch Id. 7/341 typischer Vertreter der Walliser Alpensteppe
Seiffa, f; Seife, Blockseife
Seikla, f; Sprosse, Leitertritt
Seick, N. m.; 1. Urin, Harn; 2. Unsinn, vgl. auch Säich, tüe nit settige Säich verzellu, erzähl nicht solchen Unsinn [Id. 7/138]
seicku, V. intr.; 1. urinieren, Vulgärsprache bei Menschen; 2. säugen des Kalbs [Id. 7/141]
seifru, V. intr. 1. Speichel aus dem Mund fliessen lassen, geifern; 2. leicht regnen [Id. 7/343]
seiju, V. intr.; 1. trödeln, herumtrödeln, äss seijut der ganz Tagg nur a soo umanand,er/es trödelt den ganzen Tag nur so herum; 2. sieben, von nhd. siehen, Flüssigkeit (Milch) durch einen Filter sickern lassen [Id. Bd. 7/586; Id. 8/601 vgl. sejen, Waren durch wägen genau kontrollieren, etwas genau nehmen]
seeju, V. tr.; säen, Korn säen, [Id. 7/37]
Seitüech, N. n.; Seihtuch, Filtertuch [Id. 12/318]
Sekretäär, m; Sekretär, Schreibschrank
Seel, N. f.; 1. Seele; 2. der/die Tote, Aarmi Seel = unerlöster Toter; 3. Loch im Bortlaib = Bäckerseel [Id. 7/699]
seli, Partikel (Gradual); so, solch, verstärkend zum Adjektiv, seli sträng, so streng [Id. 7/785; IA II/1976, 36]
seelig, Adj.; 1. selig, 2. verstorben [Id. 7/695] miini Müeter selig, meine verstorbenen Mutter
Sell, N. f; Grundbalken eines Hauses, Türschwelle vgl. Tirrsell [Id. 7/711]
Sella, N. f; Schwelle [Id. 7/711] vgl. Tirrsell, Hüsssell
seer, Adj.; wund, offen, von Hautstellen, bes. infolge Schürfung, Reibung, Ätzung [Id. 7/1263]
Sellner, N. m; Schwelle [Id. 7/711] vgl. Tirrsell, Hüsssell
sessa, Interjektion, das war, gut so; meist zusammen mit sessa wola aus franz. c'est ça
setzu, V. int.; setzen, senken
Sichja, N. f.; Sichel [Id. 7/186]
Sichtstei, m; Sichtstein; Stein in der sichtbaren Mauerfront
Sidella, f; Holzeimer, Bottich
siee, Pa; manchmal, vgl. auch asie [Id. 7/15]
Siedi, N. f.; 1. Sud, 2. Rausch, [Id. 7/315] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Gess, Schmiri, Braati, Sutti, Fleiger, Tägger, Penalti, Palaari…
siedu, V. tr.; sieden, kochen [Id. 7/310]
sienta, Pa; manchmal [Gr. 189]
Sigroscht, N. m.; Sigrist, Messmer [Id. 7/508]
siiju, V. tr.; 1. sieben, Flüssigkeit durch ein Sieb oder Tuch fliessen lassen; 2. seihen, eine reparierte Wasserleitung oder ein Fass auf Dichte prüfen [Id. 7/603]
Silbermantil, N. m.; Silbermantel, Heilkraut [Id. 4/343 vgl. Silberchrut 3/907]
Silli, N. n.; Sohn [Id. 7/1086] vgl. Zuchtji = Tochter
Simmilla, N. f.; Griesbrei von franz semoule = Griess
Sims, N. n; Sims, Fenstersims [Id. 7/993]; Sims (Goms); Brätt (Saas), Sims (Zermatt), Poschto (Ausserberg), Sims (Lötschen), Poschto (Leuk), vgl. Liste der Synonyma
Simsmüüra, N. f; Mauer bis zum Fenstersims
singu, V. tr.; singen [Id. 7/1190]
Sirmil, N. m.; zerstreuter, unsorgfältiger Kerl [S.F.]
Sirmunda, Sirvolta, N. f; Käsemilch [Id. 7/1327]
Sirta, N. f.; Käsemilch [Id. 7/1327]
Siita, N. f.; 1. Seite; 2. Lende; mier tüet d Siita wee, mir schmerz die Seite; 3. Buchseite [Id. 7/1448]
Siitulado, m; Seitenbrett, Kastenbrett
sitzu, V. intr.; sitzen [Id. 7/1734]
Siwwjig, N. m.; Schmutzfink von. Sau [Id. 7/1516]
Skapuliier, Schgapoliier, N. n.; Ordens-, Bruderschaftszeichen vgl. Skapulier; mit diesem Zeichen haben sich auch die Laiensbruderschaften (z. B. 3. Order) mit einer Schärpe, einem Schild oder einer Schnur gekenntzeichnet [IA, II/1976, 36]
Sockil, N. m; Sockel
Sola, N. f.; 1. Sohle; 2. undordentliche Frau, die es nicht so mit der Sauberkeit hält [Id. 7/776]
Soldatustuba, N. f; Soldatenstube
Soletsch; N. m.; 1. unordentlicher Mensch, unsorgfältiger Aarbeiter; 2. etwas das man hinter sich herziehen kann von solu = ziehen, schleppen, bringet de im Waalt no grat an Soletsch heim, bringt aus dem Wald noch ein Stück Holz mit heim [Id. vgl. solen, 7/767; F.I.]
solu, V. tr. schleppen, naasolu, nachziehen, nachschleppen [Id. 7/767]
Soorge, N, Pl.; Sorgen [Id. 7/1299]
Sottiis, N. f.; meistens nur Pl. Sotiise, Dumheiten, Scherze von franz. sottise
Sozi, N. n.; abwertend, kurz für Sozialdemokrat [Id. 7/1786]
Süüberra, N. f.; Nachgeburt [Rübel, s. 32]
Sudler, N. m.; vgl. sudlu; unsauberer, pfuschender Arbeiter
sudlu, V. intr.; 1. beim Kochen oder Essen unsäuberlich sein; 2. unordentlich arbeiten, pfuschen; 3. mit Wasser spielen [Id. 7/327; IA II/1976, 37]
Süe(n), N, f; Pl. Sie, Suon, Bewässerungsleitung [Id. 7/1109; IA I/1975,38] vgl. auch Suon, N. f.; Wasserleitung, Bisse [Id. 7/1109]
süüferli, Adj. sorgfältig, Ableitung von sauber - lich [Id. 7/88]
Suff, N. m.; Suff [Id. 7/346]
süüffu, V. tr.; saufen, betrinken [Id. 7/346] ../?id=509 vgl. triichu, laffu, leetu, ileeschu, süüffu, gurglu
sum, sums, sumi, Pron.; einiges, einige[Id. 7/969]
Summeralpa, N. f; Sommeralpe
Summerchieli, N. n;Milchkuh, die im Sommer zurück bleibt
Summernutzo, N. m.; Sommernutz, der Ertrag eines Sommers (Käse, Butter) [Id. vgl. nutz 4/889] Aufzuchtsüügu, V. tr; I. saugen; II. säugen, Milch-Laktation [Id. 7/513]
sunderbar, Adj. sonderbar [Id. 7/1149]
süpärt, Adj.; hübsch, schön von frz. "superbe" [Id. 7/1254]
Supf, N. m.; kleiner Schluck, kleine Menge (Flüssigkeit) [Id. 7/1256]
supfjolu, V. intr.; stossweise weinen; schluchzen [S. F.]
Süürteigg, N. m; Sauerteig
suscht, Adv.; sonst [Id. 7/1393]
Sutti, N. f.; 1. Sud, 2. Rausch, [Id. 7/1474] vgl. Butzi, Stiiberli, Stiiber, Liechte, ,Zinti, Stei im Grint, Gess, Schmiri, Braati, Siedi, Fleiger, Tägger, Penalti, Palaari…
Suww, N. f; Sau, Schwein; 2. unsaubere, schmutzige Frau, vgl. Trooja, Schwiitrooja, Ggoschscha, Moora, Schlättra, Choorberi [Id. 7/1486]
bis d Suww chreet, etwas, das ewig dauert; stehende Formel für: das wird ewig dauern, daa waarti also nicht, bis d Suww chreet, darauf will ich nicht ewig warten
der Suww ins Fittlo; stehende Formel: sehr abgelegen; der Suww ins Fittlo und drii Stunde veri ischt Leetsche; sehr abgelegen und dann noch drei Stunden weiter ist Lötschen, sehr, sehr abgelegen
suwwu, V. intr.; 1. sauen, versauen, verdrecken, verschmieren; 2. Kuh, die eine schmutzigen Saft ausstösst, Gefahr einer Fehlgeburt [Id. 7/1510]
der Suww ins Fittlo, der Sau in den Arsch; Redensart, sehr abgelegen, irgendwo im Nirgendwo; spöttisch wurden von den Lötschern (Löschental) oder den Saasern gesagt: Der Suww ins Fittlo und drii Stunde veri ischt Leetschu/Saas; der Sau am Arsch (sehr abgelegen) und dann noch drei Stunden weiter ist Lötschen, Saas.
Suwwstija, N. f; Schweinestall