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uber, Part. ; 1. über, in horizontaler Richtung; är geit uber uff Vischp, er geht hinüber nach Visp; 2. über, in vertikaler Richtung; das Bild hanget uber dum Ofo, das Bild hängt über dem Ofen 3. ...uber ha, betrunken sein, einen sitzen haben; d Hand uber ha, schützen [Id. 1/56], Sprachatlas, Richtungsadeverbien
uberha, V. refl.; sich beherrschen, zurückhalten [Id. 2/892]
uberlischtu, V. tr.; überlisten [Id. vgl. listen 3/1474]
uberschlaa, V. intr.; überschlagen [Id. 9/350]
Uberschlagg, m; 1. Überschlag, Salto, Purzelbaum; 3. vorläufige, provisorische Bereichnung; 2. Überschlag, Dachscheitelschutz [Id. 9/201]
ubersee, V. intr.; 1. schielen; 2. etw. übersehen [Id. 7/545], vgl. schälu (wOw), Sprachatlas, Synonyma
uberträägu, V. tr.; 1. übertragen; 2. über den Geburtstermin hinaus 'tragend' sein [Id. 14/481]
uberwinnu, tr.; überwinden [Id. 16/559]
u, Präfix; un; Präfix; negativ [Id. 1/197]
uchrischtlich, Adj.; unchristlich [Id. 3/868]
Üex, N. s.; Achselhöhle, Achsel, jdm unners Üex griiffu, jemandem unter die Achseln greifen [Id. 1/77],
üff, uff, ambrüff, Adv. auf, herauf, Sprachatlas f., Richtungsadverbien
üffbrootu, V, tr. Sw; broten, Brote formen[Id. ùsbroten, 5/990
üffgaa, V. intr.; aufgehen [Id. 2/12]
üffgä, V. intr.; aufgeben [Id. 2/79]
üffläsu, läsu üff, üffgläsu, V. tr.; aufheben [Id. 3/1417], Sprachatlas
üfflänzu, F. tr. aufhetzen, aufwiegeln [Id. vgl. länzu 3/1346]
üffhälfu, V. intr.; aufhelfen, jdm beim Aufstehen helfen; im übertragenen Sinne aber auch jdm finanziell unterstützen, ihm auf die "Beine helfen" [Id. 2/1192]
üffnä, V. tr.; 1. aufnehmen; 2. bei Kühen trächtig werden [Id. 4/736]
Üffrooscht, N. m; Giebelwand, Balkenriss
Üffrüer, N. m.; Aufruhr [Id. 6/1245]
üffwäschu, V. tr. aufnehmen, scheuern, fegen. Sprachatlas
uliidigs, Adj. übellaunig, unausstehlich [Id. 3/1093]
umenant, umenandre, Adv. 1. herum; 2. zusammen mit Verben als Verstärkung: a) mit dem Verb "sein": umenandre sii, da sein, vorhanden sein, präsent sein; b) mit anderen Verben drück es meistens eine Ziellosigkeit aus: aa) umenandrelöüffu, -seklu, -irru, -sirmjigu, -grittu, ziellos herumlaufen, - rennen, -irren, trödeln; ab) oder umenandrefrigju, ziellos werken, handeln; -taapu, tätscheln, betätscheln (was wiederum sehr planvoll ziellos sein kann); -baschtlu, herumbasteln [Id. 1/306]
umenandrebaschtlu, V. intr.; herumbasteln vgl. o. umenant
umenandrebriele, V. intr.; herumschreien vgl. o. umenant
umenandrechlättru, V. intr.; herumklettern vgl. o. umenant
umenandreergru, V. intr.; herumärgern vgl. o. umenant
umenandredoktru, V. intr.; herumdoktern vgl. o. umenant
umenandredreeju, V. intr.; herumdrehen vgl. o. umenant
umenandreringgilu, V. intr. drehen, wenden, schütteln z.B. wenn man ein Türschloss nicht öffnen kann [Id. 6/1128]
unenandretricku, V. intr.; herumdrücken vgl. o. umenant
umenandrefaaru, V. intr.; herumfahren vgl. o. umenant
umenandrefingerlinu, V. intr.; etwas ungeschickt betasten, herumfingern vgl. o. umenant
umenandrefleigu, V. intr.; herumfliegen vgl. o. umenant
umenandrefreege, V. intr.; herumfragen vgl. o. umenant
umenandrefrigju, V. intr.; ziellos werken, handeln vgl. o. umenant
umenandregaa, V. intr.; herumgehen vgl. o. umenant
umenandregeischtru; V. intr.; herumgeistern vgl. o. umenant
umenandregrittu, V. intr.; 1. mit gespreizten Beinen herumlaufen 2. im Wege stehen, unbeholfen Arbeiten; äss tüet numma umenandregrittu, er läuft (bei der Arbeit) nur störend herum [Id. 2/827]
umanandreirru, V. intr.; herumirren vgl. o. umenant
umenandrelöüffu, V. intr.; herumlaufen vgl. o. umenant
umenandreliggu, V. intr.; unaufgeräumt herumliegen vgl. o. umenant
umenandreraatu, V. intr.; herumraten vgl. o. umenant
umenandrereisu, V. intr.; herumreisen vgl. o. umenant
umenandreriitu, V. intr.; herumreiten, uff eppis umenandreriitu, auf etwas herumreiten, stur bleiben, bei der Sache bleiben vgl. o. umenant
umenandrerutschu, V. intr.; herumrutschen vgl. o. umenant
umenandreschliichu, V. intr.; herumschleichen vgl. o. umenant
umenandresecklu, V. intr.; herumlaufen [vgl. Id. 7/675], dazu gehören: absecklu, weglaufen; secklu, laufen, versecklu, betrügen, hintergehen
umenandreschnuru, V. intr.; herumerzählen, verraten, Gerüchte in die Welt setzen;tüe nit a soo tum umenandreschnuru, tratsche nicht so blöd in der Gegend rum [Id. 9/1279]
umenandretaapu, V. intr.; tätscheln, grapschen vgl. o. umenant
umheichu, V. tr.; umhängen [Id. 2/1444]
Umperrang, N. m.; Mühe, Aufwand, Belastung, Mehrarbeit; di Aarbeit git vill z vill Umperang, diese Arbeit gibt viel zu viel Mühe [Gr. 210]
Unders, N. m; Streich beim "Howwu" mit dem die untere Schicht des Humus gewendet wird [IA, I/1976, 39]
uneetju, V. intr.; Nagelfrost, Fingernageln, Fingerschmerz beim Auftauen der Fingerspitzen; vgl. auch naglu, Eigenwort, Sprachatlas
Ungfeel, N. n.; Unglück, [Id. 1/746]
ungmei, Adv. schlechtes, böses, Ungmeinsch tüe, schlechtes tun, wird oft mit "nit" als Charakterisierung im Sinne von "harmlos" gebraucht; äär tüet nit Ungmeinsch, er ist ein ruhiger, bedächtiger Mensch, nicht gemein, [Gr. 211]
unnambrüeche, Adv.; von unten herauf [IA, I/1976, 39]
unner, Adv.; unter; Flurname: unten, das Untere; bezeichnet einen Ort zusätzlich als den tiefergelegenen zweier gleichen Namens: Unneräms
(Oberems); Unners Sänntum. [(626/122) Id. 1/323]
Unnerbuww, N. m; Unterbau
Unnerlatt, N. n; schmale Dachquerlatten
Unnerschlacht, N. f; Trennwand, Zwischenscheidewand
Unnerschlaggmili, N. f; Unterschlagmühle
Unnertach, N. n; Estrich [Id. 12/181], Sprachatlas
Unnertachbodo, N. m; Estrichfussboden
Unnertachtiri, N. f; Estrichtüre
Unnertirner, N. m; Türschwelle [Id. 13/1410], Sprachatlas, vgl. auch: Tirrsell
ungheilt, Adj.; 1. nicht geheilt; 2. unkastriert
unnitz, Adj.; unnütz, klein, gering [Id. 4/888; IA II/1976, 36]
unnuna, Adv. unter, [Id. 1/323] vgl. Richtungsadverbien
Unnutz, N. m.; eine Sache, ein Wert, die/der zu nichts zu gebrauchen ist [Id. 4/891], N. s.; der unnütze Mensch, einen Mann, eine Sache, die zu nichts zu gebrauchen ist.
unnuni, Adv.; unten, Subst. 1. Etage
unt, Konj.; und [Id. 1/320], Sprachatlas
untriww, Adj.; 1. untreu; 2. schlecht, untriwwi Aarbeit = Pfusch [IA II/1976, 35]
Üöggs, N. n. Achselhöhle [Id. 1/77]
uriewig, Adj.; 1. unruhig; 2. der Kuh brünstig [Id. 6/1907] Sprachatlas, vgl. auch: riitig
Urteil, N. n.; 1. Urteil [Id. 12/1540]; 2. Rand, Kante eines Abhangs, är steit z üsserscht uf dum Urteil; er steht am äussersten Rand eines Abgrunds [Id. 12/1482]
üss, Präp,. aus [Id. 1/551]
üsa, üssa, Adv.; aus, heraus, je nach Satzstellung mit weichem "s"; das bringi nit üsa, das finde ich nicht heraus, oder üssa!, heraus jetzt (z.B. aufstehen!) [Id. 2/1338]
üss, Präposition; aus; Adv.; aus, hinaus [Id. 1/559]; Sprachatlas, Richtungsadv.
Üssbuww, N. m; Ausbau
Üssdach, N. n; Überschlag, Dachscheitelschutz
üüsebringu, V. intr.; herausbringen, entlocken [Id. 5/721]
üsser, üssa, Adv.; äusseres, örtl.; Flurname: aussen, das Äussere; bezeichnet einen Ort zusätzlich als den äusseren im Tale: üssers Sänntum. [(633/132) Id. 1/551], Sprachatlas
üssglassu, Adj.; 1. geschmolzen; 2. ausgelassen, fröhlich [Id. vgl. usgelan, 3/1408]
usenandre, Adv.; auseinander [Id. 1/307]
üssalüege, V. intr.; herausschauen, hervorgucken [Id. vgl. 3/1221]
Üssfaart, N. f; Voralpe, Maiensäss [Id. vgl. alpe 1/1032] Üssfaart (Goms); Bäärg (Saas); Voralpe (Zermatt); Voralpa (Ausserberg); Bäärgguet (Lötschen); Weid (Leuk) vgl. Synonyma
üssgrabu, V, tr; ausgraben
üssgshämt, Adj. ausgeschämt, schamlos [Id. 8/758]
üsshannu, V. tr. ausasten, die dünnen Zweige von den berreits abgesägten Ästen entfernen [AI, II/1980, 36]
üssmaargillu, V. tr.; abzeichnen, nachformen, vgl. maargillu, abzeichne der Konturen z.B. bei engen Kleider; di änggu Hose tient der ds Fittlo richtig üssmaargillu, die engen Hosen zeichnen deinen Arsch so richtig ab, da bleibt nichts verborgen.
üssmeeju, V. tr. ausmähen, schii heint nu üssgmeet, sie haben ihn ausgemäht. mit der Sense waren immer mehrere am mähen, wenn es den oberen gelang, schneller zu mähen als der weiter unten, stand der plötzlich an einer Insel ungemähten Grases, är ischt üssgmeete, eine fuchtbare Schande [Id. vgl. mäjen 4/135]
Üssrieffu, N. n.; Ausrufen, Verkündigung, immer sonntags nacht dem Amt stellte sich der Gemeindeweibel auf ein Podest und verkündete der Gemeinde die wichtigsten amtlichen Neuigkeiten (Ackerwasser, Feuerwehrübung, Wahlen, Milchkontrolle ...) [Id. 6/701]
üssrümmu, V. tr.; ausräumen [Id. 6/923]
Üsstag, N. m.; Frühling; im Üsstag grienet alles wider, im Frühling grünt alles wieder [Id. 12/816] Langsi (Goms), N. m.; Sprachatlas, vgl. Lister der Synonyma
üsstenglu, V. tr.; (aus)schimpfen, lärmen [vgl. Id. tengelen, 13/465; IA, I/1977, 41] vermutlich kommt dieses Wort von "dengel[n" = die Sense schärfen; das Dengeln hört man weithin und so ist es wahrscheinlich aus, wenn man jemand laut ausschimpft, schi heint nu üssgitenglot, sie haben ihn ausgeschimpft. [ vgl. tängelen, Id. 13/465]
üssstrecku, V. tr.; ausstrecken, d Fiili üssstrecku, sich aus dem Schlafe strecken und recken, die Müdigkeit abschütteln [Id. 14/766]
Üsstritt, N. m; Laube, Treppenvorbau
Üssupoort, N. f; Aussentüre, Eingangstüre
Üter, N. n.; Euter, Kuheuter [Id. 1/606]
Ütergleich, N. n.; Eutergelenk [Id. 2/592]
uwaatli, Adv, grobschlächtig, ungesittet, unanständig tun, an uwaatliche Gsell; ein grober Kerl [Id. 16/2204]
uwille, V. intr.; ekeln, aufstossen, übergeben, Gefühl zum Erbrechen bekommen, Brechreiz [Id. 15/1285]
Uwille, N. m.; 1. Unwillen, etwas nicht schätzen, Ablehnung; 2. Brechreiz, das Gefühl, Erbrechen zu müssen [Id. 15/1281]
Üex, N. s.; Achselhöhle, Achsel, jdm unners Üex griffu, jemandem unter die Achseln greifen, helfen [Id. 1/77]