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Kinderverse:

Heil- Trostsprüche

Sie haben eine uralte Tradition. Am Beispiel der «Merseburger Zaubersprüche» sehen wir, wie schon die Germanen als erste Massnahme bei einer Verletzung, bei Schmerz und bei Trauer zu einem Spruch griffen. Jede Mutter kennt heute noch die beruhigende, besänftigende und «heilende» Wirkung dieser Sprüche.

Einerseits ist es der ruhige rhythmische Klang, anderseits einfach die Zuwendung der Mutter, die diese Wirkung auslöst.

Der Gscheidro git naa

und der Eschil bliibt staa.    

 

Jedum Lappi

schiis Chappi!            

 

Ooni nassi Öügu,

trotz nit soo,

trotz nit soo,

äss chunt an Ziit,

de bischt du wider froo.

 

Heile, heile Säägu,

ds Chatzi uff der Stägu,

ds Müüsi uff dum Dach,

ds [Name] wider lacht.

 

Wenns windot und guxot

und rägnot und schniit, 

wenn der d Chatza

di Gschiri zerkiit:

tüe nit dergliichu,

lach alles laa staa,

äs chännti vill schlimmer

verflixter noo gaa!

 

Wennt Strimpf sind voll Lecher

und ds Gwand ooni Chnopf

und d Suppa versaalzu,

dass chratzot im Chropf:

tüe nit dergliichu,

lach alles laa staa,

äs chännti vill schlimmer

verflixter noo gaa!

 

Ding, ding,

ich chumu vom Gitwing,

ich bi dier gar kchei Frind,

i will di biloonu,

dier os Chnubilti machu

wie na Boonu. Bei Mückenstichen

Nomine Paatree

nässju git Blaatre

mit Heiminu riibu

tüet ds Brännu vertriibu.

 

Zwischschu mier und miim Schatzji

löüft ds Wasser so triebs;

äss macht mer an Prieggo

und ischt nimme liebs!

 

Waart ass Schutzji,

beit ass Schutzji,

sitz ass Schutzji nider!

Und wenn ass Schutzji gwaartot hescht,

soo chuumm und sägg mers wider.

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