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  • Autorenbildvolmar.schmid

Tiifilstritta[1]



Geit mu uff dum aaltu Tallwägg va Turtma ins Turtmantelli, gseet mu churz na Tuminu, im Oort Birch, uff ama groossu Tschuggo, so koomischi Spuure: drizää groossi Füesstritta sind titlich in du Felsu gstampfti. Dii Gschicht va dene Spuure wellti eww hiitu verzellu.

Am Fäscht va Maria Giburt (8. September) ischt in Grüebu – Meidu ds Kapällufäscht. Va alle Siitu im Turmantaal und sogar va de Deerfer üssuna, va Turtma, Ober- und Unneräms und Äärgisch chomunt d Liit ver das Fäscht ins Turtmantelli. D Mäss het friejer immer der Räkter va Äärgisch gläsu, (1798 ischt Äärgisch as eigunts Rektoraat woordu und 1860 an eigundi Pfarii). An maal aber heint a hüffo Liit uf denu Räkter gwaarte und gwaartet, äss ischt der Paater Schutzli gsii, an vierzgjeerige, kräftige, stramme Heer, fromm, züeverlässig und biliebte. Äntli, äss ischt schoo baalt Mittag gsii, ischt äär cho: äschublieche, schnüüfundo und groggi. Alls ischt sofort uff inu züe und het wellu wissu, was loos sii. Äär het numm der Chopf gschittlot und gseit: „Naa der Mäss!“

D Mäss ischt mee wan Stund ggangu, nummu schoo ds Kommuniooverteilu het länger wa zwänzg Minüüte gidüürot. Na dum Sägo heint mu d Mässdiener gholfu ds Mässgwand abszie; in Meidu heintsch sogaar eigundi Mässgwänder ver denu Tag kcha, zeerscht het är ds Fettoljioni[2] uber du Chopf gizogu, de ds Epitracheliooni naa und de no d Alba, der Choorrock, abgizogu und de ischt är in der Suttana uber an du Eerutisch zu schiinum Platz, het ds Birett näbu schich uff du Tisch gitaa und afa verzellu: „Soo eppisch schrecklichs wie hiitu hani mi Läbtagg no nie erläbt! Ich bi güetu Schritts und rächtziitig richtig Turmantelli, churz na Tuminu, im Birch, het mi pletzli an furchtbari Gstaalt üffghaaltu. As groossus, schwaarzus Mannji, im brantschwarzum Gsicht, Öügu wie Supputäller was üssagfiirot het wie ds läbunt Hellufiir, mit stampfunde Chlumpfiess steit äss vorr mier und versperrt mer der Wägg. Ich ha d Müeter Gottes, alli Heiligu und di Driifaaltikeit agrieft und sägnundo grieft: „wass willt, gang ä wägg!“ De het ds Schwaarza gantwoortot: „Hiitu gani uff Meidu und no vorr der Mäss holi mir dii jungi Froww, wa ooni Eehering a soo lotterhaft läbe tüet!“ Ich ha nomaal ds Chriiz uber denu Schwaarzu gschlagu und tüe het der afa piischtu und stiichu, im a gälbu Näbol ischt äär umkcheert und ds Tobol ambrüff awägg. Kweer uber du Tschuggo hets unner schiine Fiessu gfiirot und gsprätzlot und de ischt äär verschwunnu. Ich bi de ga lüege, daa wa är durch ischt, hets drizä teiffi Spuure im Felso kcha, chännt de nummu amüssageendu ga lüege, dii chänt ier titli gsee.“

Der Räkter het an teiffe Schluck us schiinum Bächer gnu und schoo wäärunt schiinum Pricht het er immer as bitzji umenandre glüeget. Dass grat an parr jungi Frowwe wäärunt schiiner Erzellig an roote Chopf percho heint, het mu de schoo as bitzji z Deichu ggä.

Brig, an Sankt Josef 2021

Simultantext und Audio: hier

Bildquelle: Gruben – Meiden um 2000, Turtmanntal Tourismus

PS. Das Turmantal ist nur im Sommer bewohnt ein wunderschönes Wandergebiet mit verschiedenen unterschiedlichen Wanderpfaden, die wohl bekannteste Wanderroute ist die Alpenquerung der Walliseralpen vom Vispertal über den Augstbortpass in Turmanntal und von Gruben weiter über den Meidpass oder die Forcletta ins Val d’Anniviers (Eifischtal). In Gruben gibt es Restaurations- und Übernachtungsmöglichkeit, bis hier hin führt im Sommer eine öffentliche Fahrstrasse mit Busverkehr. Ein schöner Spaziergang führt zum Turmangleschter (beeilt euch, die Wanderung wird immer länger!) und von hier aus startet man auch zu verschieden Bergtouren.

[1] Nacherzählt von Volmar Schmid, Quelle: Historischer Verein von Oberwallis. WALLISER SAGEN. Erster Teil, Dogma, Bremen, 2013, Faksimile, Peter Jos. Ruppen, S. 222f. [2] Vgl. Liturgische Gewänder

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